Barsinghäuser Gartenfreunde besuchen den Cranberry-Hof in Gilten

BARSINGHAUSEN (red).

Zu einem anregenden Erlebnis wurde die Halbtagesfahrt des Deister-Obst- und Gartenbauvereins Barsinghausen am 8. Oktober zum Cranberry-Hof Dierking in Gilten.

img_0935Gegen Mittag am Zielort angekommen wurden die 33 Gartenfreunde bereits von der Mitinhaberin Sonja Dierking erwartet. Der Hof hat eine Cranberry-Anbaufläche von 19 ha Größe. Nach einer ersten und anschau­lichen Einführung vor einer ihrer Cranberryflächen lud uns die Gastgeberin in ihre neu gestaltete und gemütlich eingerichtete Moosbeerhütte ein, um uns mit einigen edlen Kostproben ihrer Cranberry-Spezialitäten willkommen zu heißen. Besonders schmackhaft wa­ren der angebotene Cranberry-Saft, die weißen Schokoladen­stück­chen mit ein­ge­lassenen Cranberries und eine Roh­kost­­portion aus geraspelten Cranberries, Apfel­stückchen, Zitronenschale und Rohrzucker.

img_0932In der Moosbeerhütte, die zugleich als Hofladen dient, und bei der anschließenden Besichtigung der Anbauflächen und Verarbeitungshallen konnten die Teilneh­mer viel Wissenswertes und Interessantes über die Cranberry und über den Anbau und die Ernte dieser Beeren erfahren. Sonja Dierking ließ es sich nicht nehmen, ausführlich über die Herkunft, die besonderen Eigenschaften und die gesund­heitlichen Vorzüge der Cranberries zu berichten. Cranberries (auch Moosbeeren genannt) sind knackige, feste und lange haltbare Beeren und haben einen würzig-herben Geschmack. Ihr Ursprungsland ist Nordamerika. „Schon die Ureinwohner Nordamerikas schätzten die Cranberries als Heilmittel bei Verletzungen und zur Wund­be­hand­lung, als Energie­spender, bei mancherlei Krankheiten und als Mittel zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln. Heute weiß man, dass die Cranberries zahlreiche bakterientötende Wirkstoffe, Antioxidantien, einen hohen Anteil an Vitamin C und andere Substanzen enthalten, welche in besonderem Ausmaß die Abwehrkräfte des menschlichen Körpers stärken, die Adern freihalten und vor Magengeschwüren und Blasenentzündungen und vielen anderen Beschwerden schützen,“ informierte die Inhaberin. Die Cranberry-Pflanze ist ein flach wachsender etwa 20 bis 25 cm hoher Beeren­strauch, der in nördlichen Breiten gedeiht und sauren Boden bevorzugt. Beim Anbau ist unter anderem zu beachten, dass die Sträucher durch regelmäßigen Rück­schnitt nicht verfilzen und die Bestände immer wieder verjüngt werden sol­len. „Die Sträucher mögen kühle feuchte Sommer. In Norddeutschland können erheb­liche Verluste dadurch entstehen, dass die oberirdischen Pflanzenteile an heißen Sommertagen durch Sonnen­brand bis auf den Grund verdorren,“ konnte Frau Dierking aus eigener Erfahrung berichten. Bis auf den Grund zurück geschnittene Pflanzen brauchen 2 bis 3 Jahre Zeit, bevor sie wieder Beeren tragen können.

img_0937Im Gegensatz zu der in Nordamerika weit verbreiteten Wässerungsmethode wer­den die Beeren auf dem Hof Dierking trocken geerntet. An einem Handgerät mit langen Zinken und einer Auffangvorrichtung demonstrierte Frau Dierking, wie  noch vor Jahren die Beeren von den Sträuchern abgestreift wurden. Nach der Ernte sind die Beeren zu reinigen und in mehreren Stufen nach Größe und Qualitäts­zustand zu sortieren. In den Verarbeitungshallen konnten die Besucher ver­schiedene Reinigungs-, Sortier- und Abpackmaschinen in Augenschein neh­men. Schließlich fanden sich die interessierten Gäste wieder in der Moosbeer­hütte ein, um die dort angebotenen hofeigenen Produkte zu bewundern, zum Beispiel Cranberry-Säfte und -konzentrate, Liköre, Konfekt, Frucht­­aufstriche, Chutneys, Soßen- und Backzutaten, frische Beeren vom Feld. Die Beeren können zu wohl­schmeckenden Säften, Kompott und Gelee ver­arbeitet und als Würzmittel, als Bestandteil in Gebäckstücken, in Müsli, frisch ge­raspelt als Rohkost und in ge­trockneter Form verwendet werden. Danach wurde die Fahrt nach Eickeloh fortgesetzt. Dort legten die Teilnehmer im Landcafé Mehlkammer eine Kaffeepause ein und genossen eine vorzüglich schmeckende Torte. Gegen 18.20 Uhr trafen die Ausflügler nach einem erlebnisreichen Tag mit vielen neuen Eindrücken wieder in Barsinghausen ein.

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Foto: privat