Barsinghäuser Innenstadt soll mit Maßnahmenpaket und Fördergeldern attraktiver werden

Unter anderem sollen ein „RadHaus“ mit öffentlicher Toilette etabliert sowie das Projekt „Kulturjahr 2022“ in Kooperation mit dem Stadtmarketingverein durchgeführt werden / Bauausschuss stimmt Plänen zu

Auf dem Grünbereich zwischen Marktstraße und Volkers Hof soll ein „RadHaus“ mit öffentlicher Toilette entstehen.

BARSINGHAUSEN (ta). Mit konkreten Maßnahmen und EU-Fördergeldern aus dem Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt“ beabsichtigt die Stadtverwaltung, die Attraktivität der Barsinghäuser City zu erhöhen. Im Bauausschuss gab es für die vorgelegten Pläne schon mal grünes Licht. Baudirektor Ingo Ellerkamp informierte, dass für das gesamte Maßnahmenpaket 838.900 Euro vorgesehen seien. Dabei stelle der Eigenanteil der Stadt 83.900 Euro dar, die restlichen Mittel in Höhe von 755.000 Euro kämen aus dem Förderprogramm. Allerdings seien die Förderbedingungen sehr eng eingegrenzt und die Maßnahmen müssten bis zum 31. März durchgeplant und durchgerechnet sein. Zur Ausarbeitung des Pakets habe man zusammen mit dem Stadtmarketingverein „Unser Barsinghausen“ als zentralen Akteur in der Innenstadt ein Workshop stattgefunden. Daraus resultierend hätten sich fünf Maßnahmen ergeben. Erstens sollen in die Erstellung eines Rahmenkonzeptes für die Innenstadt 80.000 Euro investiert werden, wobei vorab ein Dialog von Fachleuten, der Politik und der Bürgerschaft sowie eine Analyse der Stärken und Schwachpunkte der Barsinghäuser City erfolgen sollen. Zweitens soll auf dem Grünbereich zwischen Volkers Hof und dem mittleren Ausgang aus der Fußgängerzone (Weidegrundstück) ein sogenanntes RadHaus mit Stellplätzen und Reparaturmöglickeiten für Fahrräder und einer öffentlichen und barrierefreien Toilette entstehen. Hierfür sind 350.000 Euro eingeplant. Die beiden alten Bäume sollen genauso erhalten bleiben, wie die Hinweistafel auf die ehemalige Synagoge. Laut Verwaltung würde man mit dem RadHaus auch ein Zeichen für den Klimaschutz setzen. Drittens soll für 100.000 Euro ein Kulturjahr 2022 – auch zur Belebung der Innenstadt – durchgeführt werden. Geplant sind verschiedene kulturelle Veranstaltungen mit den Themenschwerpunkten Spiel, Sport, Lesen Theater und Musik. Federführend bei der Durchführung wird „Unser Barsinghausen“ mit Unterstützung einer Agentur sein. Viertens sollen Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Innenstadt, wie die Schaffung von Sitzgelegenheiten, Verschattungen, „mobiles Grün“ oder auch die Einrichtung von Ruhezonen, realisiert werden. Hier werden insgesamt 80.000 Euro eingeplant. Fünftens sollen 30.000 Euro in eine digitale Stadtführung investiert werden, wobei mit themenbezogenen Routen verschiedene Zielgruppen und Altersklassen angesprochen werden sollen. Da die aufgezählten Maßnahmen schon bis Ende März beim Förderprogramm angemeldet werden müssen, sahen sich Teile der Politik etwas übergangen bei den Planungen. Zudem machte Ulrich Burkat (SPD) deutlich, dass das Weidegrundstück aus seiner Sicht eigentlich zu schade sei für eine öffentliche Toilette. Bei der folgenden Abstimmung gab es bei nur einer Enthaltung aber breite Zustimmung für die Pläne. Baudirektor Ellerkamp betonte zur Klarstellung auch, dass die Veranstaltungen im Rahmen des Kulturjahres natürlich nur stattfinden könnten, wenn dies die Corona-Situation auch zulasse – ansonsten würden für diese Maßnahme auch keine Gelder ausgegeben.

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