Barsinghäuser Jusos erinnern mit dem Reinigen von Stolpersteinen an die Opfer des Nationalsozialismus

BARSINGHAUSEN (red).

Die Jusos Barsinghausen haben im Gedenken an die Deportierten Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser zur NS-Zeit die Stolpersteine im Stadtgebiet gereinigt. Zusätzlich wurden sie vom ehemaligen Stadtarchivar Eckard Steigerwald über das Leben der Familie Salomon informiert. „Es erschreckt mich und macht mich jedes Mal traurig und wütend, wie menschenverachtend mit Menschen unserer Stadt umgegangen wurde“, berichtet Juso-Vorsitzender Felix Miethe von seinen Eindrücken zu den Berichten von Herrn Steigerwald. Es sind die Schilderungen von David Nachemstein, dem Ehemann von Edith Salomon, die besonders eindrucksvoll sind. Die Ankunft am Bahnhof des Konzentrationslagers sowie das Leben dort beschreibt er mit den Worten: „Alle Koffer haben wir auf dem Bahnhof Szirotawa bei Riga liegen lassen müssen, die später abgeholt und im Ghetto abgegeben wurden. Die Koffer wurden im Ghetto geöffnet und sortiert, unter Aufsicht. Nachdem alles sortiert war, sind die SS und SA gekommen, die sich das Beste aus dem jüdischen Gut herausgesucht, in Koffer verpackt und weggeschickt haben. […] Im Ghetto selbst wurde ein Galgen eingerichtet und viele Juden wurden gehängt. Sogar der Kommandant des Ghettos, es war ein Herr Krause, hat die Juden hinterrücks im Ghetto erschossen.“ Die Juso-Vorsitzende Viktoria Woronin hebt hervor, dass die Erinnerungskultur von besonderer Bedeutung ist. „Das Erinnern an die vielen Menschen, die während der NS-Zeit ihr Leben verloren haben, sollte uns immer eine Lehre sein.“

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