Barsinghäuser NABU lädt zur Hauptversammlung in den ASB-Bahnhof ein

BARSINGHAUSEN (red).

Für Mittwoch, 24. August, lädt der NABU Barsinghausen für 19.30 Uhr zur Jahreshauptversammlung in den ASB-Bahnhof ein. Vorweg um 19:30 Uhr hält Olaf von Drachenfels einen Bildervortrag über Streuobstwiesen und artenreiche Lebensräume. Anschließend um 20:15 Uhr beginnt die NABU-Jahreshauptversammlung mit dem Rechenschaftsbericht, den Vorstandswahlen, dem Kassenbericht und den Aussprachen über das letzte und das diesjährige Jahr sowie die wichtigsten Projekte und Themen.

Projekte in 2021

Exkursionen und Info-Veranstaltungen: Regelmäßig führen wir Exkursionen durch, 2021 allerdings machte uns Corona wieder einen Strich durch die Rechnung: wir verzichteten auf die Frühjahrs- und Herbstwanderung. Ein Fachvortrag über Landwirtschaft im Konfliktfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und Naturschutz von Olaf von Drachenfels fand statt anlässlich der Jahreshauptversammlung am 9. September 2021. Weitere Informationsveranstaltungen in geschlossenen Räumen haben wir wegen der geltenden Coronaschutzbestimmungen 2021 nicht angeboten. Alle Versammlungen mit dem Landesverband, dem Bauausschuss der Stadt und anderen Institutionen konnten auch nur über Zoom durchgeführt werden.

Aktion „Vorgärten in Barsinghausen“: Die NABU-Broschüre „Vorgärten in Barsinghausen“ von 2019 wurde auch 2021 weiterhin stark nachgefragt und für andere Kommunen und NABU-Gruppen nachgedruckt. Olaf von Drachenfels hielt weiterhin Bilder-Vorträge zu dem Thema, die Fotoausstellung dazu wurde mehrmals an andere Gruppen ausgeliehen. Interviews im Rundfunk und Fernsehbeiträge mit dem NABU Barsinghausen zum Thema Schottergärten wurden bereits mehrfach gesendet. Der Vorgarten der Interessengemeinschaft der Eltern behinderter Kinder in der Rehrbrinkstraße hat sich mittlerweile zu einem Vorzeigeprojekt entwickel, es blüht und summt und ist eine Freude für die Bewohner und Besucher. Nach anfänglicher Hilfestellung bearbeiten die Eltern dort den Garten selbstständig und sehr erfolgreich. 2 Apfelbäume im Sitzbereich und 1 Linde vom NABU im Eingangsbereich des Gartens runden das schöne Bild ab.
Auch die Grabfläche für Sternenkinder am Friedhof Hohenbostel wurde vom NABU gepflanzt und wird von unseren Ehrenamtlichen gepflegt. Weniger gut ist das Ergebnis der Vorgartenanlage am Kulturzentrum Krawatte in der Egestorfer Straße. Dort wuchert trotz mehrfacher mühseliger Reinigungsaktionen das „Unkraut“ üppig und dominant und verdrängt die Bodendecker-Staudenpflanzen. Zudem bleibt hier auch leider wieder die Pflegearbeit am NABU und einigen wenigen Kunstvereinsmitgliedern hängen.

Förderprojekt Bullerbachtalwiesen: Ein weiteres Thema waren die fortlaufenden praktischen Arbeiten und Pläne für das Förderobjekt Bullerbachtalwiesen, das wir nun schon im 7. Jahr in Folge mit finanzieller und fachlicher Unterstützung der Region Hannover betreuen. Die ehemals dreimalige Mahd wurde vertragsgemäß auf 2 Mahden reduziert und durchgeführt. Die vorhandene Flora entwickelt sich gut, die Kartierungen zeigen weiterhin über 100 standortgerechte, einheimische Wiesenpflanzen. Die beiden neu angelegten Teiche zeigen ein unterschiedliches Bild, der untere ist ständig trocken, der obere ist durch die Bachnähe überwiegend wasserführend.

Bäume und Sträucher (Hecken): Der NABU stellte auch 2021 wie im Jahr zuvor großkronige Bäume (Linden, Obstbäume) und Heckensträucher zur Verfügung, die die Kommune oder auch einige Privatpersonen auf geeigneten öffentlichen Flächen mit Hilfe der BBI oder NABU-Mitarbeitern einpflanzten und pflegten. Appelle aus der Bürgerschaft an den NABU wegen Heckenrodungen und Baumfällungen im kommunalen oder privaten Bereich wurden bearbeitet, weitergeleitet oder in der Presse veröffentlicht.

Projekt „Baum des Monats“: Nach einer Idee von Frank Roth vom BUND starteten wir gemeinsam das Projekt „Baum des Monats“, um die Bevölkerung und Kommune auf die Bedeutung und Beliebtheit unserer einheimischen ortsbildprägenden Bäume hinzuweisen.
Jeden Monat wurde eine besondere Baumart aufgesucht, dazu gab es interessante Informationen und Hinweise. Die Aktion wurde an allen Terminen sehr gut besucht. 12 Monatsbäume wurden besucht: Juni: 2 alte Eichen in Egestorf, Juli: 9 alte Buchen in Egestorf, deren Fällung wir leider trotz vielfältiger Proteste nicht verhindern konnten, wir hoffen auf den Erhalt der 3 stehengebliebenen Buchen, die wegen eines Sturms nicht mit gefällt werden konnten, August: die 800 Jahre alte Tilly-Linde in Groß Goltern, September: 2 alte Kastanien an der Grundschule in Kirchdorf, Oktober: alte Walnussbäume in Holtensen, November: Ilex im Deister, Dezember: die alte riesige Nordmannstanne in Egestorf. Die beliebte Aktion sollte 2022 fortgesetzt werden.

Aktion Totholz: Der NABU setzte sich weiter auch für den Erhalt von Totholz ein, damit ein alter Baumstamm oder -stumpf als Lebensraum für vielerlei Tiere (z.B. Käfer) und Pflanzen (z.B. Pilze) erhalten bleiben kann. Die Info-Schilder zum Thema „Lebensraum Totholz“ sowie NABU-Biotop-Hinweisschilder wurden nachgedruckt und aufgestellt.

Blühstreifen auf den Öko-Konto-Flächen der Stadtwerke: Die Wiesen bei Eckerde entwickelten sich weiterhin gut, das Pflanzenartenvorkommen dort entspricht mittlerweile den erforderlichen Kriterien. Nachdem dort nach den Empfehlungen des NABU viele Streifen nach Fräsen der alten Grasnarbe und dem Einsäen von Regio-Wiesensaatgut aufgewertet wurden, zeigten sich Erfolge: Deutlich heben sich die blühenden, bunten Streifen mit den vielen Wiesenblumen vom vorherigen Einheitsgrün ab. Nun können sich von diesen „Samenbänken“ aus die angrenzenden Grünbereiche ebenfalls hin zu mehr Vielfalt entwickeln. Olaf von Drachenfels informierte bei einem Treffen vor Ort die beauftragten Landwirte über den richtigen Mahd-Zeitpunkt und das Stehenlassen einiger Blühstreifen. Leider wurden die Vorgaben aber nicht in allen Punkten berücksichtigt, es wurde wieder recht spät gemäht.

Nistkästen, Insektenhotels und Storchenhilfen: Unser Praktikerteam mit Karl Närmann, Wilhelm Böhm und Andeas Winneg arbeitete weiterhin intensiv am Bau und der Aufstellung von Insektenhotels, an zahlreichen geeigneten Stellen stehen mittlerweile über 50 Insektenhotels. Viele Nistkästen und Insektenhotels fanden auch private Abnehmer und sorgen nun in Gärten für Artenvielfalt. Neue Nistkästen für Schleiereulen oder Turmfalken wurden gebaut und z.B. im Klosterdachstuhl aufgestellt. Es gibt immer mehr Störche sogar in unserem Barsinghäuser Gebiet. In Eckerde bemühten wir uns gemeinsam mit dem Storchenbeauftragten der Region Hannover, Dr. Löhmer, vergeblich um die Aufstellung einer Storchenhilfe, hatten aber keinen Erfolg bei der Bereitstellung einer geeigneten Fläche.

Altes Gartengrundstück am Rottkampweg: Mittlerweile hat sich dort eine artenreiche Blumenwiese mit vielen Margeriten entwickelt. Die Mahd möglichst mit Mähbalken und der Abtransport des Mähguts sind weiterhin ein Problem, es wurde auch hier zu spät gemäht, das Abrechen und den Mähgutabtransport mussten NABU-Mitglieder bewältigen.

Blühstreifen statt Golfrasen: Weitere Blühstreifen entstanden, in Barrigsen wurden mit unserer Hilfe 2 Rasenflächen mit Blühsaatgut bestückt und entwickelten sich zu einer bunten Wiese.
In der Stoppstraße wurde in einem monotonen Vorgartenrasen ein breiter Blühstreifen ermöglicht, die Pflanzen wuchsen, blühten und fruchteten, die Insektenvielfalt nahm erfreulich zu. Leider blieben die Mahd und der Abtransport des Mähguts auch hier wieder an uns hängen, alternative Lösungen konnten bisher wegen hoher Kosten nicht gefunden werden.

Streuobstwiese und Obstbaumalleen: Über 50 Obstbäume stehen mittlerweile auf der Wiese. Das Obst ist von guter Qualität und wird geerntet. Die dortige Wiesenflora ist beispielhaft artenreich und schön. Eine auf der Wiese aufgestellte Bank soll den Pflegern der Wiese und Spaziergängern einen schönen Ruheplatz mit weiter Aussicht ermöglichen. Anfallender Müll blieb erfreulicherweise die Ausnahme. Die Zusammenarbeit mit der Stadt beim Thema „Mehr Bäume für den Klimaschutz“ klappte auch 2021 wieder hervorragend: die Stadt stellte Flächen zur Verfügung, die wir nicht haben, und der NABU finanzierte zusätzliche Bäume, die dann auch von der Stadt und der BBI gepflanzt und später gepflegt und gegossen werden.

Stellungnahmen zu Bebauungsplänen – NABU-Presseartikel: Olaf von Drachenfels bearbeitet regelmäßig schriftlich unsere Stellungnahmen zu Bebauungsplänen. Anlässlich der geplanten Erweiterung des Gewerbegebiets am Calenberger Kreisel trafen sich der NABU, der BUND und interessierte Bürger zu einem 1. Pressetermin im Gewerbegebiet, um auf die riesigen versiegelten Flächen und um auf das Fehlen von Bäumen und Hecken aufmerksam zu machen. Ein derart negatives Beispiel dürfe sich zukünftig nicht wiederholen. Parallel zu unserer Homepage und Newslettern für unsere Mitglieder und Interessenten veröffentlichen wir auch immer wieder Stellungnahmen oder Berichte über unsere Arbeit in der örtlichen Presse.

Offene Pforte der Region Hannover am 4. und 5. Juni 2021: Mittlerweile ist auch dieses Projekt seit 6 Jahren eine feste Einrichtung geworden, auf dem Privatgrundstück der Niedermühle wird die Entwicklung eines naturnahen Gartens gezeigt, der ohne Gift und Dünger und sogar ohne Gießen auskommt, wenn die richtigen robusten Stauden und Bäume sowie Blühstreifen favorisiert werden. Zahlreiche Wildtiere fühlen sich hier wohl und haben Futter- und Kinderstubenplätze gefunden. Zusätzlich wurden wieder wie in den Jahren zuvor die NABU-Foto-Ausstellungen „Blütenparadiese statt Schotterwüsten“ und „Mein Freund – Der Baum“ gezeigt. Wie immer wurde an 2 Tagen der Garten sehr gut besucht und brachte dem NABU Spendenbeiträge.

Umweltbildung: Regelmäßig führen wir Grundschüler bei Nacht im Juni/Juli durch den Deister zur Glühwürmchenbesichtigung, leider werden diese leuchtenden nachtaktiven Insekten hier bei uns im Deister immer seltener, 2022 sahen wir nur noch 3 Exemplare, aber immerhin viele Fledermäuse. Am 19. September beteiligte sich der NABU zum wiederholten Male mit einem Info- und Mitmachstand am Tag der Ortsteile in der Fußgängerzone von Barsinghausen. Am 4. Oktober veranstalteten wir für 80 Grundschüler einen Streuobstwiesentag, bei dem viel Wissenswerte über das Leben auf der Wiese vermittelt werden konnte. Mit Lupen und Bestimmungshilfen und großem Engagement waren die Kinder unterwegs, hinterher gab es ein NABU-Frühstück mit Fruchtmarmelade, Brötchen und Obstsäften aus heimischen Obstsorten.
Die NABU-Praktikergruppe arbeitete auch 2021 regelmäßig mit Schulen und Kitas sowie dem Waldkindergarten zusammen, es wurden wieder Nichtkästen aufgehängt und gereinigt, Insektenhotels installiert oder Blühstreifen angelegt.

Volksbegehren Artenschutz – Niedersächsischer Weg – Biotopverbund: Das Volksbegehren Artenschutz wurde 2020 frühzeitig beendet, 157 Unterschriften wurden 2021 dem Bürgermeister überreicht. Politik, Landwirtschaft und Umweltverbände konnten sich erfolgreich auf den „Niedersächsischen Weg“ einigen. Seitdem wird auch 2021 an allen Punkten zur Verbesserung der Biodiversität gemeinsam weitergearbeitet, die Umsetzung ist bereits in Kraft getreten, Personal zur Belehrung der Landwirte wurde eingestellt und die Verbesserungen für den Natur- und Umweltschutz werden fortlaufend geprüft und weiterentwickelt, hierum kümmert sich besonders der NABU-Landesverband.