Jahresrückblick anstatt Jahreshauptversammlung
BARSINGHAUSEN (red). Zum abgelaufenen Corona-Jahr stellt Philip Prinzler, Ortsbrandmeister der Ortsfeuerwehr Barsinghausen, fest: “Die Jahrhundert-Pandemie hat uns gezeigt, dass nicht nur das gesellschaftliche Leben, sondern auch das wirtschaftliche, sowie das ganz private Leben auf neue Herausforderungen reagieren musste. Auch die Feuerwehren mussten sich insgesamt neu organisieren und aufstellen. Alle Gewohnheiten und jahrelange Abläufe waren nicht mehr up-to-date. Bis auf den Einsatzdienst wurden sämtliche Übungs- und Ausbildungsdienste sowie Treffen der musiktreibenden Züge, der Jugendfeuerwehr und auch der Alters- und Ehrenabteilung eingestellt. Begonnene Projekte mussten auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Ideen hatten und haben wir reichlich. Leider machte uns die Pandemie und deren Auswirkungen in vielen Fällen einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Umfangreiche Handlungs- und Hygieneanweisungen wurden erstellt, angewendet und immer wieder situationsbedingt angepasst. Unseren Kameradinnen und Kameraden wurde allmählich klar, dass das Jahr 2020 nicht so ablaufen würde, wie wir es in normalen Zeiten gewohnt gewesen waren. Aufgrund der hervorragenden Ausbildung der letzten Jahre konnten wir trotz Einstellen des Ausbildungsdienstes unsere Einsätze mit der gewohnten Routine abarbeiten. Trotz oder gerade aufgrund der erhöhten Sicherheits- und Hygienemaßnahmen war unsere Einsatzbereitschaft zu keiner Zeit gefährdet. Nachdem im Sommer augenscheinlich ein wenig Licht am Ende des Tunnels sichtbar war und wir wieder, mit zunächst kleinen Gruppen, dann in voller Stärke, Ausbildungsdienst betreiben konnten, wurden wir mit Beginn der dunkleren Jahreszeit erneut auf null runtergebremst. In dieser Phase war und ist es nach wie vor wichtig, den einzelnen Kameradinnen und Kameraden Mut zuzusprechen, Kontakt zu halten und mit Online-Schulungen und Besprechungen zum einem unserem Auftrag gerecht zu werden, aber auch das Kameradschaftliche nicht außer Acht zu lassen. Wir alle haben eine solche Lage noch nie erlebt, nun müssen wir den Blick nach vorne richten und planen, wie wir unsere Mitglieder in den einzelnen Abteilungen wieder motivieren und bei uns behalten können. Aber, und das sollte uns positiv stimmen, wir sind es gewohnt in der Lage zu leben, uns immer wieder selbst zu überprüfen und Entscheidungen zu treffen. Und so werden wir auch diese ungewohnte Situation meistern und gestärkt daraus hervorgehen. Gerade in dieser schwierigen Zeit möchte ich Ihnen allen, unseren Förderern, Freunden, Verwaltungsmitarbeitern, der Stadtfeuerwehrführung und selbstverständlich meinen Kameradinnen und Kameraden sowie Ihren Familien recht herzlich für die breite Unterstützung und für das Engagement danken”, sagt Philip Prinzler.
Eine Übersicht zum Einsatzgeschehen im Jahr 2020 gibt der stellvertretende Ortsbrandmeister, Philipp Lattmann. Die Aktiven der Wehr rückten zu 52 Brandeinsätzen, 69 Hilfeleistungen und drei Brandsicherheitswachen aus. Mit den Fehlalarmen und sonstigen Alarmierungen kamen so 150 Einsätze zusammen. Besonders hervorzuheben sind der Unfall auf der Calenberger Straße am 15. Januar mit einer eingeklemmten und einer schwer verletzten Person, der Dachstuhlbrand in Egestorf am 21. Januar, der Gefahrgutunfall auf der Autobahn 2 am 26. Januar, der Wohnhausbrand im Nachtigallweg am 25. März, der ABC-Einsatz in Bantorf am 31. Juli und der Dachstuhlbrand in der Osterfeldstraße am 1. September. Im Schnitt sind damit alle drei Tage Einsatzkräfte aus der Schwerpunktwehr für die Sicherheit der Bürger unterwegs gewesen.
Foto: FF Barsinghausen / ta-Archiv