BARSINGHAUSEN (red).
Nach über zwei Jahrzehnten schwammen die Barsinghäuser Damen erstmalig wieder in der Landesliga des Deutschen Mannschaftswettbewerbs. Das Team, trainiert vom Trainerduo Yvonne Schmidt und Dennis Yaghobi, trat dabei als absoluter Underdog im Hildesheimer Wasserparadies an. Qualifizierte man sich zu Beginn des Jahres als letzter Aufsteiger mit der geringsten Punktzahl, stand ein großer Berg an zu bewältigenden Aufgaben an, um auch in 2024 in der Niedersachsenliga überwintern zu können. Als absolut unproblematisch sah man die Sprintstrecken über Freistil, Rücken und Schmetterling, wo man niedersächsische Top-10-Schwimmerinnen in den eigenen Reihen hat. Dies zeigte sich auch sehr deutlich bei den Leistungen von Kristin Glitz (2551 Punkte/5 Strecken), Alessia Krampen (2508 P./5 S.) und Emily Preece (2349 P./5 S.). Alle drei Schwimmerinnen setzen absolute Ausrufezeichen in ihren Läufen in denen sie sich über ihre Hauptstrecken immer zwischen Platz 2 und 5 platzieren konnten. „Nach einer solch langen Saison, ist es vor allem für die Leistungsträgerinnen sehr schwer nochmal an die Saisonbestleistungen anzuknüpfen, da der Saisonhöhepunkt mittlerweile schon 3-4 Wochen hinter uns liegt.“, erklärt Chefcoach Dennis Yaghobi.
In Mannschaftswettbewerben bedarf es einer möglichst ausgeglichen Leistungsdichte, somit war es wichtig, dass auch die vermeintlich schwächeren Strecken, was die mögliche Punkteausbeute anbelangt, gut bestritten werden. Hier stachen besonders Emma Henke (2138 P./5 S.), Hannah Lina Pfaffl (1545 P./4 S.) und Jennifer Busch (1601 P./4 S.) heraus. Emma stellte drei neue persönliche Bestleistungen auf und zeigte vor allem über einer der härtesten Strecken, die 200m Schmetterling, Kampfgeist und schlug als Viertschnellste an. Ihre Bestzeit über 100m Brust pulverisierte sie und legte, mit denkbar kurzer Pause, über die 200m Lagen ebenfalls mit neuer eigener Rekordzeit nach. Hannah knüpfte an ihre tolle Form der Landesmeisterschaften über die Bruststrecken an und bestritt ein sehr engagiertes Rennen über die 400m Lagen, wo sie erstmalig die 6-Minutenmarke knackte. Jenni hatte an diesem Wochenende das Kilometer reichste Programm zu absolvieren. 200, 400 und 1500m Freistil, sowie 200m Lagen schwamm sie in gewohnt konditionell hervorragender Verfassung. Trotz dem sich morgens ein möglicher Infekt anbahnte, lieferte sie zwei neue persönliche Bestzeiten über die vermeintlich schwächeren Strecken der Barsinghäuser Damen, die deshalb umso wichtigere Punkte einbrachten. Das anfängliche Ziel lautete die Landesliga zu halten. Man wusste, dass man dafür auf jeden Fall über 14.000 Punkte benötigen würde. Qualifiziert hatte man sich zu Beginn des Jahres mit 13649 Punkten. Punkte erhält man bei diesem Wettkampfformat, bei jeder der zu schwimmenden 34 Strecken anhand der geschwommenen Zeit, im Vergleich zum jeweiligen Weltrekord des Weltverbandes World-Aquatics. Dabei würde beispielhaft das Einstellen des Weltrekordes 1000 Punkte bedeuten.
Das Team komplettierten Wenke Schaub über zwei Bruststrecken, Lilly Budde mit zwei Extremen, einmal der kurzen Sprintstrecke den 50m Freistil und der zweitlängsten den 800m in derselben Schwimmart. Zudem die routinierte Delle- und Lagenschwimmerin Charlotte Mätze, die erneut einen wichtigen Beitrag mit Leistungen über zwei recht unbeliebte, da sehr körperlich herausfordernde Strecken, die 200m Schmetterling und die 400m Lagen, ablieferte. Die Stimmung während des Wettkampfes hätte kaum besser sein können, die Frauen der Barsinghäuser Schwimmgemeinschaft feuerten sich unentwegt gegenseitig an, unterstützte und motivierte sich, sprachen sich gegenseitig Mut zu, so wie man es sich bei einem gut funktionierendem Team vorstellt. Sehr wahrscheinlich war auch dieses gute Teamgefüge der Schlüssel zum letztendlich grandiosen Erfolg der Damenmannschaft. In den letzten Wochen musste man sich in anderen Bädern der Region Hannover vorbereiten, da das Barsinghäuser Deisterbad durch die alljährliche Revision geschlossen war. Aber, wo ein Wille ist, ist kein Weg zu weit, so wurde sich in den vergangenen Wochen in Letter, Neustadt und Wunstorf mit toller Trainingsbeteiligung, auf diesen wichtigen Saisonabschluss vorbereitet. Die Belohnung folgte auf dem Fuß, denn man etablierte sich im gesicherten Mittelfeld, mit einer insgesamten Steigerung von über 1000 Punkten, auf schlussendlich starke 14761 Punkte und Platz 7 von 12 möglichen in der Landesliga.
Dies ist ein wichtiger Erfolg für die SGS Barsinghausen. Denn es unterstreicht einmal mehr, welche großartige Arbeit in der Nachwuchsschwimmausbildung im Lehrschwimmbecken der Adolf-Grimme-Schule bis hin zu den Wettkampfgruppen des Deisterbades geleistet werden. Eine solche Leistung kann nur von Vereinen erbracht werden, die über Jahre hinweg kontinuierlich gut ausbilden und die Schwimmerinnen und Schwimmer motivieren können mit dem Team zusammen Leistung zu bringen. Somit ist der Verbleib in der Landesliga als Erfolg aller Beteiligten am Trainings- und Wettkampfbetrieb der SGS Barsinghausen, sowie auch dem Förderverein des SC Barsinghausen und dem Trägerverein des LSB Adolf-Grimme-Schule zu werten.
Fotos: privat