Gedenktag gegen das Vergessen der Geschehnisse vor 86 Jahren
BARSINGHAUSEN (fk). Am heutigen Tage jährt sich die die Reichspogromnacht zum 86. Mal und auch in Barsinghausen wurde wieder mit einem Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung an die Ereignisse des 9. Novembers 1938 erinnert. Die Gesamtkirchengemeinde Barsinghausen, die katholische Sankt Barbara/ St. Bonifatiusgemeinde, die freikirchliche Hoffnungsgemeinde, die Siegfried-Lehmannstiftung und die Stadt Barsinghausen hatten hierzu zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Klosterkirche Barsinghausen eingeladen. Um an diese schrecklichen Ereignisse zu erinnern, fand dieser Gottesdienst unter großer Anteilnahme vieler Barsinghäuser Bürger statt. Der Gedenkgottesdienst wurde von den Hauptkonfirmanden der Mariengemeinde, von Pastorin Uta Junginger und Pastorin Ute Kalmbach sowie Vertreterinnen der Siegfried-Lehmannstiftung gestaltet, musikalisch begleitet wurde der Gedenkgottesdienst von Ulrich Behler an der Orgel.
„Der 9. November ist eine bleibende Mahnung, wozu Menschen fähig sind“, sagte Pastorin Uta Junginger in ihrer Ansprache, die im Anschluss mit den Konfirmanden die Geschichte der Barsinghäuser Juden vortrug. Ebenso wurden die Namen der jüdischen Opfer aus Barsinghausen verlesen. Bürgermeister Henning Schünhof griff ebenso wie Pastorin Uta Junginger, die aktuellen antisemitischen Geschehnisse auf und rief zu Toleranz, Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit auf. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche machten sich die über 100 Teilnehmer auf den Weg zum jüdischen Friedhof am Deisterrand, um gemeinsam mit Bürgermeister Henning Schünhof einen Kranz niederzulegen. Alljährlich wird am 9. November deutschlandweit an diese schrecklichen Ereignisse mit Kranzniederlegungen und Gedenkgottesdiensten erinnert. Als Pogrom werden Hetze und gewalttätige Angriffe gegen Leben und Besitz einer religiösen, nationalen oder ethnischen Minderheit unter Duldung der Staatsgewalt definiert.
Foto: Krüger