Barsinghausen gedenkt mit Kranzniederlegung und Gottesdienst an die Reichspogromnacht

BARSINGHAUSEN (fk).

Die Hauptkonfirmanden der Mariengemeinde bringen gemeinsam mit Bürgermeister Henning Schünhof die Kränze zum jüdischen Friedhof am Deister.

Am heutigen Tage jährt sich die die Reichspogromnacht zum 83. Mal und auch in Barsinghausen wurde mit einem Gottesdienst mit anschließender Kranzniederlegung an die Ereignisse des 9. Novembers 1938 erinnert. Alle evangelischen Kirchengemeinden der Region Barsinghausen, die katholische Sankt Barbara/St. Bonifatiusgemeinde, die Freikirche, die Siegfried-Lehmann-Stiftung und die Stadt Barsinghausen hatten hierzu zu einem ökumenischen Gottesdienst in die Klosterkirche Barsinghausen eingeladen. Der Gedenkgottesdienst wurde von den Hauptkonfirmanden der Mariengemeinde, von Pastorin Uta Junginger (Marien) und Pfarrer Christoph Paschek (St. Bonifatius/St Barbara) sowie Vertretern der Siegfried-Lehmann-Stiftung gestaltet. Auch Bürgermeister Henning Schünhof ergriff das Wort und gedachte in seiner Rede an die damaligen Geschehnisse. Musikalisch begleitet wurde der Gedenkgottesdienst von Ulrich Behler an der Orgel. Im Anschluss an den ökumenischen Gottesdienst in der Klosterkirche, bei dem die Namen der jüdischen Opfer aus Barsinghausen von Sybille Busse, vom Kuratorium der Siegfried-Lehmann-Stiftung, verlesen wurden, machten sich die rund 100 Teilnehmer auf den Weg zum jüdischen Friedhof am Deisterrand, um gemeinsam mit Bürgermeister Henning Schünhof einen Kranz niederzulegen. In der Nacht des 9. November 1938 wurden in Deutschland Tausende von Juden geschlagen, verhaftet und ermordet. In fast jeder Stadt brannten die Synagogen und die Judenverfolgung während der NS-Zeit erreichte eine neue Dimension und gipfelte später im Holocaust, bei dem Millionen von Juden ihr Leben verloren. Alljährlich wird am 9. November deutschlandweit an diese schrecklichen Ereignisse mit Kranzniederlegungen und Gedenkgottesdiensten erinnert.

Foto: Krüger / privat