Neben dem geplanten Wohnheim an der Hannoverschen Straße soll auch die Asylunterkunft im Ohweg erhalten bleiben
BARSINGHAUSEN (ta). Obwohl einige Mitglieder des Sozialausschusses offenkundig aneinander vorbei redeten, waren sich Politik und Verwaltung einig, dass aufgrund der gestiegenen Flüchtlingszahlen neben dem für Mitte 2016 geplanten Wohnheim auf dem städtischen Parkplatz an der Hannoverschen Straße auch die in die Jahre gekommene Unterkunft im Ohweg in Großgoltern erhalten bleiben soll. Bei steigender Tendenz kämen zur Zeit 45 Asylbewerber pro Monat nach Barsinghausen, auf diese Situation müsse sich die Stadtgesellschaft vorbereiten, sagte der 1. Stadtrat, Georg Robra. Um schnell handeln zu können und drohende Obdachlosigkeit zu verhindern, habe der Bürgermeister einen Nachtragshaushalt eingebracht. Die Errichtung einer zusätzlichen Unterkunft in der Kernstadt könne nun in Angriff genommen werden, wobei die Region Hannover Orientierungswerte mit definierten Standards herausgegeben habe. Zudem plane das niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr eine vorübergehende Heraufsetzung der Auftragswertgrenzen, um die Beschaffung der dringendsten Bau-, Liefer- und Dienstleistungen für die Unterbringung von Flüchtlingen zu erleichtern. Demnach dürften Bauleistungen bis zu einem Auftragswert von einer Millionen Euro pro Heim vergeben werden. Ob diese Obergrenze für die geplante Unterkunft an der Hannoverschen Straße ausreichen werde, müsse jetzt geklärt werden, ansonsten sei man zu einer europaweiten Ausschreibung der Bauleistungen verpflichtet. Da zum jetzigen Zeitpunkt nicht garantiert werden könne, dass der Neubau bis zum 30. Juni 2016, dem Datum der ursprünglich geplanten Schließung des Heims im Ohweg, garantiert werden könne, werde die Unterkunft in Großgoltern in jedem Fall weiter benötigt, machte Robra klar. Andreas Hartig (Grüne) forderte für den Ohweg das Aufstellen eines zusätzlichen Containers, um dort die sanitären Zustände zu verbessern.
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