Barsinghausens AfD-Vorsitzender wird von Regionsversammlung abgewatscht

Regionspräsident Hauke Jagau verweigert Hafemann bei der Vereidigung den Handschlag / Der rechte Politiker fällt bei Abstimmung zur Besetzung der Ausschüsse durch

REGION HANNOVER/BARSINGHAUSEN (ta). Die Regionsversammlung hat gestern ein deutliches Zeichen gegen rechte Tendenzen gesetzt. Zwar wurde der Vorsitzende des AfD-Stadtverbands Barsinghausen-Wennigsen, Clemens Hafemann, als neuer Regionsabgeordneter förmlich vereidigt, den sonst üblichen Handschlag zur Begrüßung von Regionspräsident Hauke Jagau gab es aber nicht. Die Leviten gelesen bekam dann der umstrittene Politiker, über den Deister Echo schon mehrfach kritisch berichtet hat, zunächst von der Fraktionsvorsitzenden der Linken, Jessica Kaußen, die vor allem Auszüge und Zitate von der von Hafemann betriebenen Facebook-Seite des AfD-Stadtverbands anprangerte. Dann hielt Adam Wolf von den Piraten und Fraktionssprecher der Gruppe „die Region“, Hafemann dessen „Unglaubwürdigkeit“ und politische Verfehlungen in der nahen Vergangenheit, darunter auch die Gründung eines sogenannten „NPD-Stützpunktes Deister“, vor einigen Jahren, vor. Bis auf Teile der CDU-Fraktion erhoben sich auf Aufforderung der Grünen alle Abgeordneten und setzten mit Klatschen ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und gegen die AfD. Bei der anschließenden Besetzung der Ausschüsse fiel Hafemann dann bei der Abstimmung mit großer Mehrheit durch. Eine Stellungnahme des rechten Politikers gab es nicht und auch die AfD schien mit der Situation völlig überfordert zu sein, denn die Möglichkeit einer Gegenrede wurde nicht genutzt. Dass ein neuer Regionsabgeordneter dermaßen abgewatscht werde, sei wohl ein bislang einmaliger Vorgang in der Regionsversammlung, kommentierte Adam Wolf von den Piraten.