Barsinghausens aufregende Tierwelt: NABU stellt heute den Vierfleck vor

BARSINGHAUSEN (red).

Mittlerweile ist der NABU in seiner Serie im Deister Echo schon beim achten Wildtierportrait angekommen und widmet sich heute einer Libellenart: Der Vierfleck. Bei dem Vierfleck handelt es sich um eine Großlibelle, die an vielen stehenden Gewässern in Barsinghausen zu sehen ist. Sie ist ca. 4,5 Zentimeter lang und hat eine Flügelspannweite von acht Zentimetern. Wie auf dem Bild gut zu sehen ist, kann er anhand der vier dicken dunklen Flecke (je einer auf jedem Flügel) gut bestimmt werden. Männchen und Weibchen unterscheiden sich nur unwesentlich.

Da der Vierfleck bis zu 50 Stundenkilometer fliegt, dazu noch äußerst wendige Flugmanöver ausführen und wie alle Libellen auch in der Luft „stehen bleiben“ kann, ist er der perfekte Jäger. Sie können sogar Loopings fliegen und sich rückwärts fortbewegen. Seine Hauptbeute sind Mücken, Fliegen und Schmetterlinge, die er alle im Flug erbeutet. Den Vierfleck kann man auch am Gartenteich beobachten, wenn er sonnig gelegen ist und über entsprechenden Pflanzenbewuchs verfügt. Schattige Gewässer mag der Vierfleck nicht. Der Teich sollte pflanzenreich sein und genug Möglichkeiten zum Schlupf (Binsen, Röhricht etc.) bieten. Die Larven des Vierflecks ernähren sich hauptsächlich von Wirbellosen am Gewässergrund sowie von kleinen Fischen oder Kaulquappen und leben dort zwei bis drei Jahre.

Zum Schlüpfen suchen sie, meist ab Mai, Stengel aus und begeben sich an ihnen aus dem Wasser. Anschließend brauchen sie mehrere Stunden, um aus der Exuvie (so nennt man die abgestreifte Libellenhaut) zu schlüpfen. Der auf dem Foto abgebildete Vierfleck hatte gerade die Exuvie komplett verlassen. Wie dort auch zu sehen ist, kann man bei dem Vierfleck noch keine Färbung der Haut und der Flügel erkennen. Diese bildet sich bei beim Vierfleck erst in den ersten 14 Tagen nach dem Schlupf. Zum Schluss möchte der NABU noch mit dem Märchen von der stechenden Libelle aufräumen. Da alle Libellen keinen Stachel haben, können sie auch nicht stechen.

Fotos: Karl Närmann / Wilhelm Böhm / Text: Andreas Winneg