Barsinghausens Ehrenbürger setzen sich für die Wiederbelebung der zentralen Neujahrsbegegnung ein

Rosemarie Struß, Karl Rothmund und Dieter Lohmann wollen eine breite Diskussion anstoßen und hoffen auf Zustimmung der Ratsparteien

Drei Ehrenbürgerschaften – ein Ziel: Rosemarie Struß, Karl Rothmund (li.), und Dieter Lohmann plädieren für ein Comeback der Neujahrsbegegnungen in Barsinghausen.

BARSINGHAUSEN (ta). Nicht nur die aktuelle Pandemie zeige, dass es eine Sehnsucht nach Austausch, Begegnung und Zusammenhalt gebe, sagen Barsinghausens Ehrenbürger Rosemarie Struß, Dieter Lohmann und Karl Rothmund, die mit einer gemeinsamen Initiative aufhorchen lassen und sich wünschen, dass in der Deisterstadt eine gute, alte Tradition wiederbelebt wird. Kürzlich habe Bürgermeister Henning Schünhof das Trio zu einem Gespräch eingeladen. Dabei sei auch über die früheren zentralen Neujahrsbegegnungen der Stadt geredet worden, mit denen bis vor rund zwei Jahrzehnten stets das neue Jahr eingeläutet worden sei. Hier seien immer Hunderte von Bürgern sowie Repräsentanten aus den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen zusammengekommen und man habe nun Schünhof die Idee für eine Wiederaufnahme der Begegnungen vorgeschlagen, schildert der ehemalige Bürgermeister und NFV-Präsident, Karl Rothmund. Schünhof habe die Initiative unterstützt und wolle nun um Zustimmung unter den Ratsparteien werben. Die drei Ehrenbürger plädieren außerdem für eine breite Diskussion in der Bevölkerung, in der Parteipolitik außen vor bleiben sollte. Auch könnten die Kosten für die Veranstaltung nicht ausschlaggebend sein, denn die seien überschaubar. Der Anfang eines jeden Jahres sei ein guter Zeitpunkt für einen Neuanfang und Rückblick zugleich und darüber hinaus eine Gelegenheit, dass zahlreiche Menschen aus allen Ortsteilen zusammenkämen. In früheren Zeiten seien bei den Neujahrsbegegnungen immer übergreifende Gespräche geführt worden – unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Partei, einem Verein oder einem Ortsteil, erinnert Rosemarie Struß, die aufgrund ihres jahrzehntelangen Einsatzes für Integration zur Ehrenbürgerin ernannt worden war. Und als Plattform hätten die Neujahrsbegegnungen früher auch die Gespräche mit den heutigen Partnerstädten Barsinghausens vorangebracht. Und Dieter Lohmann, auf dessen Initiative der Klosterstollen in jahrelanger, mühevoller Arbeit wieder flott gemacht und zum Besucherbergwerk ausgebaut worden war, erinnert daran, dass das kühne Leuchtturmprojekt einst bei einem Neujahrsempfang in den 80er Jahren durch ein Gespräch zwischen ihm und Rothmund angestoßen worden sei. „Meine Idee lautete damals, Barsinghausen von unten zu erkunden.“ Zunächst habe man den Egestorfer Stollen inspiziert, aber den hätten damals schon die Fledermäuse in Beschlag genommen. Darum habe man sich dem Klosterstollen zugewandt, der dann entwässert und zugänglich gemacht worden sei, bis im Jahr 1999 endlich das Besucherbergwerk offiziell eröffnet habe werden können, blickt Lohmann zurück. Struß (81), Lohmann (84) und Rothmund (78) kommen zusammen auf über 240 Lebensjahre – genug Erfahrung, um auf den Ratschlag zur Wiederbelebung der Neujahrsbegegnungen einzugehen. Eine solche zentrale Veranstaltung würde den Zusammenhalt in ganz Barsinghausen befördern, ist sich Struß sicher. „Für die Stadt muss das Ganze natürlich einen einleuchtenden Mehrwert haben und der ist durch ein überörtliches Treffen von Bürgern und Vertretern aus Gesellschaft, Sport und Wirtschaft gegeben“, meint auch Rothmund. Realistisch sei, dass die Veranstaltung ab 2023 wieder stattfinden könne.

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