Barsinghausens Kunst- und Kulturvereine profitieren erheblich von der Förderung durch die Region Hannover

Regionsweit wurden Einrichtungen und Projekte mit 1,9 Millionen Euro bedacht

BARSINGHAUSEN/REGION (red). Abgesagte Konzerte, halbvolle Theater und Chorproben nur online – Kultur hat es in Pandemiezeiten nicht leicht. Umso wichtiger ist eine verlässliche Unterstützung für Einrichtungen, Vorhaben und Projekte, die das kulturelle Leben prägen und mit Inhalten füllen. Die Region Hannover fördert in diesem Jahr und den kommenden Jahren zahlreiche Kunst- und Kulturvorhaben von Projektträgern und Vereinen in den regionsangehörigen Kommunen. In Summe sind dafür knapp zwei Millionen Euro im Fördertopf, zum Teil aus regionseigenen Mitteln, zum Teil aus Mitteln des Landes Niedersachsen. „Die regionale Kulturszene kämpft mit allen kreativen Mitteln, um den Menschen auch in Krisenzeiten sinnstiftende Momente zu bescheren“ so Stefani Schulz, Leiterin des Teams Kultur der Region Hannover. „Dieses Engagement verdient und braucht jede finanzielle Unterstützung, die es bekommen kann – auch um das Überleben von Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen zu sichern.“

In Barsinghausen profitieren gleich mehrere Vereine von der Förderung: Die Deister-Freilicht-Bühne erhält 45.765,54 Euro, der Kunstverein Barsinghausen kann sich über 4000 Euro für das Projekt „Kunstfabrik“ freuen und Calenberger Cultour & Co wird bei seinen Theateraufführungen „Heiligabend“, „Und wer nimmt den Hund?“ sowie „4000 Tage“ mit insgesamt 13.175 Euro gefördert. Der Verein zur Förderung von Kunst und Kultur im Bahnhof Barsinghausen erhält 536,39 Euro und die Kulturfabrik Krawatte wird mit 8600 Euro für das Projekt „mir//ror“, 1.169,42 Euro (Unterstützung durch Art Tremondo als Kulturlotsen), 1424,65 Euro für das Konzert „Matching Ties“ sowie mit 2500 Euro für das Projekt „Junge Bühne in der Krawatte“ gefördert.

Insgesamt 46 Projekte in den Sparten Theater, Literatur, Bildende Kunst, Musik und Soziokultur erhalten 2022 finanzielle Unterstützung. Rund 338.000 Euro vergibt die Region Hannover in diesem Jahr für die Projektförderung, davon kommen 263.000 Euro vom Land Niedersachsen und 75.000 Euro von der Region Hannover selbst. Mit der Spielplanförderung von rund 59.000 Euro unterstützt die Region 29 Gastspiele in der aktuellen Spielzeit. Davon profitieren zehn engagierte Kultureinrichtungen aus acht Kommunen. Eine Summe von 50.000 Euro kommt im Bereich Chorförderung dem Gesang in der Region Hannover zugute. Über das Geld können sich insgesamt 13 Chöre und Vokalensembles freuen, neun davon sind in der Stadt Hannover, vier im Umland zu hören. Einen neuen Fördertopf hat die Region Hannover 2021 mit dem Tandem für Bildende Kunst eingerichtet und mit insgesamt 50.000 Euro gefüllt. Im ersten Förderjahr profitieren daraus jeweils fünf Kunsteinrichtungen sowie junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler, die gemeinsam – also im Tandem – ein Kunstprojekt initiieren und der Öffentlichkeit präsentieren. Mit dabei sind unter anderem die Kunstspirale Hänigsen im Tandem mit Künstlerin Lucie Mercadal oder der Hermanshof im Tandem mit Künstler Hendryk Claussen.

Insgesamt 57 Anträge auf Projektförderung sind im vergangenen Jahr beim Team Kultur der Region eingegangen, 46 wurden bewilligt. In der Sparte Musik freuen sich unter anderem der hannoversche Verein beyond music und die SingAkademie Niedersachsen e.V. in Neustadt über finanzielle Zuschüsse für ihre Projekte. Fördermittel für Tanz und Theater erhalten zum Beispiel die Dorfgemeinschaft Evestorf am Deister oder das Theater zwischen den Dörfern. In der Sparte Soziokultur profitieren der Verein Schwarmkunst in Hannover, in der Sparte Neue Medien das Filmfestival „Sehpferdchen“ von den Mitteln der Region. Aus dem niedersächsischen Investitionsprogramm für kleine Kultureinrichtungen fließen insgesamt über 140.000 Euro Landesmittel in technische Infrastruktur, Anschaffungen oder bauliche Maßnahmen – sei es die Erweiterung des Kindermuseums Zinnober, moderne Lichttechnik für Feinkost Lampe oder neue Projektoren für das Kino im Sprengel. Insgesamt 19 Kultureinrichtungen in Hannover, Isernhagen, Neustadt am Rübenberge, Seelze und Sehnde erhalten eine Förderung aus diesem Programm.

Den mit Abstand größten Posten bildet auch im zweiten Pandemiejahr die Corona-Sonderförderung aus Mitteln des Landes Niedersachsen. „Lockdown und Winterpause haben viele Kultureinrichtungen in finanzielle Not gebracht“, berichtet Stefani Schulz, „pandemiebedingte Vorstellungsausfälle auf der einen, Personalkosten auf der anderen Seite – das lässt viele kleinere Kultureinrichtungen im wahrsten Sinne des Wortes klamm werden.“ Insgesamt elf gemeinnützige Kultureinrichtungen und -vereine in Hannover, Barsinghausen, Burgdorf, Laatzen, Ronnenberg und Sehnde erhalten eine Förderung aus dem Corona-Sonderprogramm in Höhe von insgesamt fast 213.000 Euro. Hinzu kommen Mittel aus der Corona-Sonderförderung „Niedersachsen dreht auf!“ von insgesamt etwa 1,1 Millionen Euro. 86 Anträge auf Förderung wurden bereits bewilligt, weitere 22 Anträge stehen schon auf der Warteliste für die in Aussicht stehende Aufstockung der Landesmittel.

Foto: ta-Archiv