Barsinghausens Naturschützer sind und bleiben ein Aktivposten

Der NABU blickt auf die letzten Aktivitäten in 2020 zurück

Der Vorgarten der „Krawatte“ wurde in Schuss gebracht.

BARSINGHAUSEN (red). Zu einem mehr als ungewöhnlichen Jahr und zu der Frage, ob der Natur- und Umweltschutz durch die Corona-Pandemie ins Hintertreffen geraten ist, stellt die Vorsitzende vom NABU Barsinghausen, Elke Steinhoff, mit: „Gegenwärtig steht die Corona-Pandemie voll und ganz im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit, dabei rückt zu Unrecht das meiner Ansicht nach viel größere Problem des Klimawandels und Artensterbens in den Hintergrund. Dabei sind beide Katastrophen eng miteinander verknüpft. Durch das immer weitere Vordrängen und Zerstören der Menschen in die Naturräume weichen viele Tierarten vermehrt in unsere Wohn- und Nutzräume aus: z.B. Tauben oder Waschbären haben sich zu Problemtieren ausgeweitet, ebenso trägt aber auch die Haltung exotischer Haustiere oder die intensive Massentierhaltung zur Verbreitung von krankmachenden Viren bei. Ich meine, wir lernen dazu, wenn wir die Zeichen der Zeit wirklich ernst nehmen: Covid 19 und die Auswirkungen der Naturzerstörungen. Manche Probleme erfordern neben den technischen Errungenschaften eben noch ganz andere Dinge: wir müssen uns konsequent umstellen! Gebäudedämmungen, Elektrofahrzeuge oder gut gemeinte einjährige Blühstreifen ändern wenig am Insektensterben. Wir vom NABU kümmern uns mit voller Kraft darum, der schleichenden Umwelt-Katastrophe mit geeigneten Aktionen entgegenzuwirken. Viel können wir mit unseren Mitteln auch nicht schaffen, aber die Entwicklung und Pflege von Biotopen für Wildtiere und Wildpflanzen rettet vielleicht ein wenig Natur vor unserer Haustür! Wir haben im November drei neue Blühflächen mit insgesamt ca. 500 bienenfreundlichen Blühstauden angelegt und 55 neue Bäume bestellt, die im Januar gepflanzt werden sollen. Zudem haben wir 2,5 kg wertvolle Wildblumensamen beschafft, die hier heimisch sind oder einmal waren. Die Aussaat auf möglichst dauerhaft bestehenden Flächen ist für 2021 geplant. 2021 wird wieder eine NABU-Kindergruppe aktiv werden, wir wollen uns weiterhin in den Ortschaften für mehr Bäume und blühende Gärten einsetzen, wir werden uns hier intensiv um die Umsetzung des Niedersächsischen Weges kümmern und so viele Blühflächen wie möglich neu anlegen, in Zusammenarbeit mit Bürgern, Bauern, dem Rat und der Politik in Barsinghausen .

Projekt Rehrbrinkgarten in der Rehrbrinkstraße 11: Zusammen mit der IG-Eltern haben wir für die geistig behinderten Kinder der Wohnanlage einen beispielhaften bunten Erlebnis-Garten geschaffen, mit Staudenbeeten, Spielrasen und Apfelbäumen, ein Beispiel gegen die verheerenden Schottergärten.

Projekt Krawatte-Garten in der Egestorfer Straße 28: Gemeinsam mit der Kulturfabrik Krawatte, der Kunstschule Noa-Noa und dem Kunstverein haben wir auch hier eine Vorgartenfläche optisch und ökologisch aufgewertet. Nach einer gründlichen Aufräumaktion und Bodenbearbeitung setzten wir 8 Kleingehölze und ca. 180 Stauden ein. Weitere Blühflächen schufen wir an der Goetheschule und in einer Wohnanlage an der Stoppstraße.

Projekt Sternkinder-Grabstätte am Hohenbosteler Fiedhof: Hier haben wir eine neue Grabstelle geschaffen und mit ca. 35 Blühstauden bepflanzt, die sowohl den trauernden Eltern als auch der Natur von Nutzen sein soll.

Projekt Wildbienenhotel und Nistkastenbau: Bereits neun Wildbienen-Grand-Hotels und 20 kleinere Wildbienen-Hotels haben wir gebaut und an geeigneten Blühflächen überall im Gemeindegebiet aufgestellt. Ca. 50 Vogelkästen sowie ca. 20 Eulenkästen wurden gebaut, installiert und regelmäßig betreut und repariert.

Projekt Kindergruppe: Wir haben zwei neue Betreuer für eine NABU-Kindergruppe, aus Corona-Gründen müssen wir diese Gruppenaktionen auf 2021 verschieben.

Bäumepflanzen in Zusammenarbeit mit der Stadt Barsinghausen: Der NABU hat kürzlich 35 Obstbäume und 20 Eichen neu bestellt, die im Januar an Wegrändern auf gemeindeeigenen Flächen in Absprache mit dem Rathaus neu gepflanzt werden.

NABU-Biotope: Streuobstwiese, Bullerbachtalwiesen, NABU-Wald, Ökokontofläche Eckerde: Diese und weitere Flächen betreuen wir bereits seit mehreren Jahren mit Fördermitteln, eigenen Mitteln oder Spenden und freuen uns über die zunehmende Artenzahl auf diesen fachlich richtig gepflegten Anlagen.

Öffentlichkeitsarbeit, Presse, Internet: Aktuelle infos können Sie stets über unsere Homepage www.nabu-barsinghausen.de einholen. Wir vom NABU bedanken uns bei allen Bürgern*innen, die uns 2020 unterstützt haben, besonders das Pflanzen in Kleingruppen im Schichtbetrieb im ungemütlichen November war arbeitsintensiv, aber erfolgreich.“

Foto: privat