Barsinghausens Tierwelt: Der NABU porträtiert heute die Schleiereule

BARSINGHAUSEN (red).

Das heutige, neunte Wildtierportrait vom NABU Barsinghausen befasst sich mit der Schleiereule. Das markanteste Merkmal der Schleiereule ist das herzförmige Gesicht. Sie ist 35 bis 40 Zentimeter groß und hat eine Flügelspannweite von ca. 90 Zentimeter. Die etwas größeren Weibchen wiegen ca. 400 Gramm. Ansonsten haben Männchen und Weibchen ein sehr ähnliches Aussehen. Schleiereulen werden bis zu 17 Jahre alt, sind Nachtjäger und bleiben tagsüber an ihrem Nistplatz. Als Kulturfolger halten sie sich fast immer im Siedlungsbereich auf. In Barsinghausen befinden sich ca. 30 Schleiereulen-Nisthilfen in landwirtschaftlichen Gehöften und Scheunen. Diese sind meist mardersicher durch einen direkten Anflug von außen angebracht. Einige davon werden regelmäßig kontrolliert und gereinigt. Wer Interesse hat, bei einer solchen Aktion mal mitzumachen, kann sich gerne beim NABU Barsinghausen melden.

Das Bild mit den drei jungen Schleiereulen wurde 2020 in der Kirchdorfer Kirche gemacht. Die Nisthilfe wurde erst vier Monate vorher angebracht und dann sofort von den Altvögeln angenommen. Dass eine Nisthilfe so schnell angenommen wird, ist wohl eher eine Ausnahme. Die hohe Sterblichkeit der jungen Schleiereulen (knapp 50% erleben nicht den 1. Geburtstag) wird ausgeglichen durch eine höhere Reproduktion. Sobald das Nahrungsangebot durch eine Mäuseschwemme gut ist, finden in der Regel zwei Jahresbruten statt, in seltenen Ausnahmefällen sogar drei. In schlechten Mäusejahren gibt es nur eine Brut, auch mit einer geringeren Eierzahl, wobei vier bis sieben die Regel sind.

Das Bild mit den Knochenresten stammt aus nur einem Gewöll und zeigt die nicht verdauten Reste von fünf Mäusen.

Das Bild mit der toten, beringten Schleiereule stammt vom Februar 2021. Im Frühjahr 2021 sind witterungsbedingt durch eine höhere geschlossene Schneedecke über ca. zwei Wochen in Kombination mit erheblichen Minustemperaturen viele Schleiereulen durch Verhungern verendet. Dem Nabu Barsinghausen sind im Frühjahr 2021 insgesamt vier Totfunde gemeldet worden, wobei die Dunkelziffer um einiges höher liegen dürfte. Da Schleiereulen nur geringe Fettreserven haben, wird dann schnell ein kritischer Nahrungsengpass erreicht.

Fotos: Karl Närmann / Text: Karl Närmann, Andreas Winneg