Barsinghausens Tierwelt: Der NABU stellt heute die stattliche „Blaue Holzbiene“ vor

Teil 6 der Serie im Deister Echo

BARSINGHAUSEN (red). In seiner Porträt-Serie über Barsinghausens Tierwelt stellt der NABU heute die „Blaue Holzbiene“ vor. Früher kam diese Art nur in Südeuropa sowie in wärmebegünstigten Landschaften Mitteleuropas vor, in Deutschland vor allem im Südwesten. In Niedersachsen ist sie seit 2005 nachgewiesen. Sie ist aufgrund ihrer Größe leicht zu erkennen, da es sich um die größte einheimische Bienenart handelt. Die größten Exemplare sind ca. 28 Millimeter lang und damit teils größer als die meisten Hornissen. Der Körper ist schwarz und ähnelt einer Hummel. Die Flügel sind sehr dunkel und schillern blau.

Mit Nektar versorgt sich die Biene bei mir zunächst vor allem am Blauregen, an Wicke und Muskateller-Salbei – und später dann auch an Stockrosen. Sie suchen aber auch diverse andere Blüten auf. Die Holzbienen überwintern bei uns in Lehmwänden, Mauerspalten oder anderen geschützten Bereichen. Sie sind – wie fast alle Wildbienen – Solitärbienen, d.h. sie bilden keine Staaten wie Hummeln oder Honigbienen. Ihre Nistplätze legen sie in trockenem, noch relativ festem Totholz an. Dabei können sie in stundenlanger Arbeit bis zu 30 Zentimeter lange Gänge in das Holz nagen.

Nach der Überwinterung paart sich die Blaue Holzbiene im Frühjahr und beginnt danach mit dem Anlegen des Nistplatzes. Sie fliegt bis Anfang Juli. Die nächste Generation braucht ca. zehn Wochen bis zum Schlupf. Ab Ende Juli /Anfang August fliegt dann die nächste Generation. Wer diese Art in seinem Garten ansiedeln will, lässt entweder die Stämme abgestorbener Bäume stehen oder legt einen Totholzhaufen aus trockenem Laubholz an. Wichtig ist ein sonniger Standort. Da die Blaue Holzbiene sich aufgrund der Klimaerwärmung in Ausbreitung befindet und somit als Klimawandelgewinnerin bezeichnet werden kann, ist sie in Ihrem Bestand derzeit nicht gefährdet.

Fotos: Karl Närmann, Andreas Winneg / Text: Andreas Winneg