Eine gute Portion Galgenhumor bestimmte die Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr / Zahl der Mitglieder steigt, die der Einsätze sinkt / Ehrungen und Beförderungen / Jugendwart Florian Rust wiedergewählt
HOHENBOSTEL (ta). Nachdem es in den letzten Jahren immer wieder zu Verzögerungen beim Anbau an das Feuerwehrgerätehaus Hohenbostel gekommen ist und die Amtsträger der Feuerwehr mehr als einmal ihre Verärgerung deutlich zum Ausdruck gebracht hatten, soll es mit dem Abschluss der Arbeiten in diesem Jahr endlich klappen.
Bei der Hauptversammlung ging Ortsbrandmeister Ralf Buch ausführlich auf das Dauerbrenner-Thema ein. Mitte September 2017 war der erste Spatenstich für den Bau von der Garage mit drei Stellplätzen inklusive Absauganlage erfolgt. Im Mai 2019 konnten die Fahrzeuge dort auch untergebracht werden, aber es kam zuletzt bei der Erneuerung des Vorhofes und der Fassade zu weiteren Verzögerungen. Nun stehe man kurz vor dem Abschluss der Maßnahme, sagte Buch, auch wenn es viele baurechtliche Hürden gegeben habe. In den Anbau selber sei eine Millionen Euro investiert worden, weitere Mittel seien in die Neupflasterung des Hofes und in die Fassade geflossen, obwohl man ursprünglich mit Gesamtkosten von rund 300.000 Euro kalkuliert habe. Buch rief außerdem in Erinnerung, dass rund ein Drittel der Baukosten durch Eigenleistungen der Ortsfeuerwehr erbracht worden seien. Fertiggestellt worden seien auch die Umkleiden und die Terrasse mit Fluchtweg. „Es ist also keine Langeweile aufgekommen, jetzt gilt es die Sache zu Ende zu bringen“, gab Buch seiner begründeten Hoffnung Ausdruck. Immerhin habe die Wehr selber insgesamt 2185 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit in das Projekt investiert, wobei zusätzlich noch zirka 500 Stunden für Planungen und Besprechungen angefallen seien. Der Ortsbrandmeister dankte den aktiven Kameraden für ihren Einsatz und unterstrich die stets gute Zusammenarbeit mit dem Stadtkommando – hier sei insbesondere Stadtbrandmeister Dieter Engelke zu nennen. Aus Sicht des stellvertretenden Bürgermeisters, Karl-Heinz Neddermeier, seien die ständigen Verzögerungen nicht nur bedauerlich, sondern hätten vermieden werden können. Für Politik und Verwaltung sei aber auch klar, dass Eigenleistungen der Feuerwehren bei Bauprojekten künftig in einem derartigen Umfang ausbleiben sollen. Neddermeier wagte zudem die Prognose, dass die Arbeiten in Hohenbostel in diesem Sommer abgeschlossen sind. In dieser Form werde in Barsinghausen mit Sicherheit kein Feuerwehrhaus mehr gebaut, betonte auch Dieter Engelke. Er dankte für die geleistete, ehrenamtliche Arbeit: „Hohenbostel hat ein funktionierendes Haus verdient.“ SPD-Fraktionsvorsitzender Peter Messing erklärte in seinem Grußwort, die Ortsfeuerwehr sei ein gelebter Dorfmittelpunkt. Er bedauerte, dass die Verzögerungen zu Frust unter den Feuerwehrleuten geführt hätten. In seinem Jahresbericht ging Ralf Buch ferner auf die Einsätze in 2019 ein. Gegenüber dem Vorjahr seien die Einsätze zwar von 60 auf 49 gesunken, allerdings gebe es auch die Vielfalt der bewerkstelligten Anlässe zu berücksichtigen. Unterm Strich standen 21 Brandeinsätze, 19 technische Hilfeleistungen, drei Alarmübungen und sechs sonstige Einsätze. 65% der Einsätze fielen in die Zeit der Tagesbereitschaft. Die geleisteten Dienststunden summieren sich auf 5723, hinzu kamen noch Besuche von Lehrgängen und Fortbildungen. Einen positiven Trend gibt es bei der Entwicklung der Mitgliederzahlen festzustellen. Aktuell sind 414 Personen und damit sieben mehr als im Vorjahr in der Ortsfeuerwehr vertreten. Davon gehören 47 dem Ortskommando, 13 der Jugend- und acht der Kinderfeuerwehr an. Einstimmig wiedergewählt wurde Jugendwart Florian Rust. Befördert wurden Leonard Menzel zum Oberlöschmeister, Anjana Börke zur Hauptfeuerwehrfrau, Robin Zeidler zum Oberfeuerwehrmann sowie Patrick Ronschke und Paul Hahn zu Feuerwehrmännern. Zudem wurden Kira Bock und Celina Kein als Feuerwehrfrau-Anwärterinnen in den aktiven Dienst übernommen. Geehrt wurden Rainer Pfingsten, Friedrich Primke, Hans-Joachim Tilgner, Klaus-Dieter Andrecht, Eberhard Klavehn und Joachim Löscher als fördernde Mitglieder für ihre jeweilige 40-jährige Zugehörigkeit zur Feuerwehr.
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