Befristet beschäftigte Sozialarbeiter an Ganztagsschulen: FDP sieht akuten Handlungsbedarf

Liberale bemängeln eine Überbürokratisierung durch die Landesschulbehörde

BARSINGHAUSEN (ta). Bei der Beschäftigung von befristet beschäftigten Betreuungskräften an den Ganztagsschulen im Land knirscht es ganz gewaltig. Sobald Sozialarbeiter nämlich zweimal an der selben Schule tätig waren, müssen sie fest angestellt werden. Gleichzeitig müssen die Schulleitungen noch vor Abschluss der befristeten Verträge der Landesschulbehörde detaillierte Stundenpläne vorlegen. Diese seit einem Jahr geltenden Vorgaben führen offensichtlich dazu, dass Sozialarbeiter von Schule zu Schule weitergereicht werden, sich die Schulen mit dem Verwaltungsaufwand überfordert fühlen und dass Schüler sich ständig an neue Betreuungskräfte gewöhnen müssen.

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V.li.: FDP-Landtagsabgeordneter Jörn Försterling, Ratsfrau Kerstin Wölki und Bernhard Klockow, FDP-Fraktionsvorsitzender

Schon im Juli hatten deswegen die Vertreter der Barsinghäuser Ganztagsschulen im Schulausschuss Alarm geschlagen. Heute trafen sich der schulpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörn Försterling, der Fraktionsvorsitzende der Liberalen in der Regionsversammlung und im Stadtrat, Bernhard Klockow, FDP-Ratsfrau Kerstin Wölki und der Vorsitzende des FDP-Stadtverbands, Fred Wellhausen, mit drei Schulleitern. Die Stadt Barsinghausen könne wegen des Sparkurses nicht die Vertragsausgestaltungen übernehmen, hier ist die Landespolitik gefordert, meinte Klockow, der von einer „Angstverwaltung“ zu Lasten der Schulen sprach. Jörn Försterling stellte fest, dass die Probleme landesweit bestünden. Während finanzstarke Kommunen bei der Einstellung von Betreuungskräften einspringen könnten, würden klamme Kommunen und deren Schulen alleine gelassen. Die Landesregierung sollte das anders organisieren und die Landesschulbehörde die jeweiligen Verträge aushandeln, damit sich die selbstverantwortlichen Schulen um ihren Lehrauftrag und nicht um bürokratischen Aufwand kümmern müssten, forderte der Landtagsabgeordnete. Die schulische Sozialarbeit gehöre zu den Aufgaben des Landes. Nach Ansicht der FDP solle jede weiterführende Schule über einen Sozialarbeiter verfügen, deshalb werde man im Landtag eine dahingehende Anfrage an das zuständige Kultusministerium stellen, kündigte Försterling an.

 

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