Behinderten-Sportverband Niedersachsen stellt in Barsinghausen Weichen

„Inklusion muss gelebt werden!“

BARSINGHAUSEN (red). Am Wochenende hat der Hauptausschuss des Behinderten-Sportverbandes Niedersachsen (BSN) im Sporthotel Fuchsbachtal in Barsinghausen getagt. In der Klausur wurden die Weichen für die Zukunft von Niedersachsens größtem Sportverband für Menschen mit Behinderungen gestellt. Der BSN ist mit rund 45.000 Mitgliedern und – außerhalb von Pandemiezeiten – genau so vielen Aktiven, die in den Strukturen des Verbandes auf ärztliche Verordnung Rehabilitationssport und Funktionstraining betreiben, eine der größten Organisationen für Menschen mit Behinderungen in Niedersachsen. Zum Hauptausschuss des BSN gehören neben dem neunköpfigen Präsidium zwölf gewählte Vertreter*innen der Mitgliedsvereine. Dieses höchste Gremium zwischen den Verbandstagen Gremium stellt daher einen wichtigen Querschnitt der Arbeit des Verbandes dar. Von der Basis bis zum Präsidenten sind alle Ebenen vertreten.

„Nicht zuletzt aufgrund unserer engen und vertrauensvollen Verbindung zum Niedersächsischen Fußballverband sind wir immer gern zu Gast im Sporthotel Fuchsbachtal. An diesem Wochenende haben wir die strukturellen wie auch personellen Weichen für die nächste Jahr gestellt.“, fasste BSN-Präsident Karl Finke die Klausurtagung zusammen. Für den BSN und seine ca. 850 Vereine hatte die Corona-Pandemie teils drastische Folgen bei der Mitglieder- und damit auch Beitragsentwicklung. Diesem Trend soll nun wieder entgegengewirkt werden und bspw. der Rehasport weiter gestärkt werden. Auch im Bereich der Inklusion ist der BSN umfangreich aktiv. Mit dem „Masterplan Inklusion im niedersächsischen Sport“ unterstützt der Verband das gemeinsame Vorgehen aller Behindertensportverbände in Niedersachsen in Zusammenarbeit mit dem LandesSportBund (LSB). „Inklusion muss gelebt werden! Wir als BSN sind ein wichtiger Teil des Masterplans Inklusion, da wir die Interessen und Perspektiven von Menschen mit Behinderungen direkt in die Entscheidungsprozesse im Sport einbringen, ganz im Sinne der Partizipation“, betont Finke die Bedeutung seiner Organisation. Auf der Tagung wurde auch die engere Zusammenarbeit mit dem Gehörlosensportverband-Niedersachsen in Form einer neuen Kooperationsvereinbarung beschlossen. Nichtsdestotrotz stehen dem Sport aufgrund der gesellschaftlichen Ereignisse große Herausforderungen bevor: Energiekrise, Inflation oder der Anstieg an Zuflucht suchenden Menschen sind Themen, die auch direkten Einfluss auf den Sport, also die Vereine und Verbände, haben werden.

Dies betonte als Gast auch André Kwiatkowski. Er kandidiert auf dem Landesporttag 2022 am 19. November in Celle für das Amt des Präsidenten des LSB – das höchste Amt im niedersächsischen Sport. Kwiatkowski stellte sich rund eineinhalb Stunden den Fragen, Wünschen und Anregungen der Anwesenden. „Für mich ist der regelmäßige Austausch mit Vereinen und Verbänden handlungsleitend. Der Austausch mit dem Hauptausschuss des BSN war sehr intensiv und interessant. Der Verband hat eine große sportpolitische Bedeutung, da er die Kompetenzen von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen einbezieht.“, resümierte er den konstruktiven Austausch.

Im Rahmen der Tagung wurde Ottokar Wendt mit dem BSN-Ehrenbrief für sein 25-Jähriges ehrenamtliches Engagement im BSN ausgezeichnet. Wendt war und ist auf allen Ebenen, vom Vereinsvertreter bis zum Vizepräsidenten, für den Verband aktiv. Mit dem Ehrenbrief wurde ihm nun eine der höchsten Ehrungen des Verbandes zuteil.

Fotos: BSN