Bergmann Automotive: Erster Tarifabschluss seit 2005 erreicht

BARSINGHAUSEN (red).

IG Metall und die Geschäftsführung der Bergmann Automotive haben sich am 25. August auf ein Verhandlungsergebnis geeinigt. Dieses sieht die Weitergabe erzielter Tarifabschlüsse des M+E-Flächentarifvertrags Niedersachsen sowie den Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Ende Juni 2022 vor. Sascha Dudzik, Verhandlungsführer der IG Metall Hannover, sieht im Verhandlungsergebnis einen guten Kompromiss, der Entgeltsteigerungen trotz der Corona-Krise für die Beschäftigten bei Bergmann ermöglicht: „Als Automobilzulieferer ist Bergmann besonders durch den aktuellen Wirtschaftseinbruch betroffen. Das nun erzielte Verhandlungsergebnis gibt den Beschäftigten Sicherheit und koppelt sie gleichzeitig wieder an die Entgeltentwicklung in der Fläche.“ Der Betriebsratsvorsitzende von Bergmann Automotive, Marc Hülsemann, freut sich über die Ankopplung an die Entgeltentwicklung des Flächentarifvertrags: „Endlich können wir wieder von den Erhöhungen in der Fläche profitieren und auch für diese kämpfen. Ein guter Schritt auf dem Weg zur vollen Tarifbindung, finde ich.“ Die Gießerei Bergmann Automotive in Barsinghausen ist seit 2005 nicht mehr Mitglied im tarifschließenden Arbeitgeberverband NiedersachsenMetall. Im Jahr 2018 entschlossen sich die Beschäftigten, gemeinsam mit der IG Metall die Forderung nach Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags zu stellen, um die Entgelt- und Arbeitsbedingungen wieder zu verbessern. Im Jahr 2019 kam es zu zwei Warnstreiks, da die Arbeitgeberseite in den Verhandlungen nicht zu zufriedenstellenden Kompromissen bereit war. Aufgrund die Corona-Krise war eine mehrmonatige Verhandlungspause vereinbart worden. Bei Bergmann werden Zylinderbuchsen für die Autoindustrie gegossen und bearbeitet.

Foto: IG Metall