Bernd von Garmissen zum neuen Direktor der Landwirtschaftskammer ernannt

Der Landwirt und Agrarjurist will Position der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als führende Beratungsorganisation stärken

Dr. Bernd von Garmissen (rechts) hat in Oldenburg sein neues Amt als Direktor der Landwirtschaftskammer Niedersachsen angetreten. Von Kammerpräsident Gerhard Schwetje (links) erhielt er die offizielle Ernennungsurkunde.

NIEDERSACHSEN (red). Mit einem neuen Mann an der Spitze der rund 2.400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter startet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) ins Jahr 2022: Dr. Bernd von Garmissen hat sein Amt als Kammerdirektor angetreten. Kammerpräsident Gerhard Schwetje überreichte dem 55-Jährigen in Oldenburg die Ernennungsurkunde. Von Garmissen ist Nachfolger von Hans-Joachim Harms (67), der zum Jahreswechsel in den Ruhestand getreten ist. „Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern und Kunden, unseren vielen ehrenamtlich Verantwortlichen sowie mit unseren engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern“, sagte von Garmissen. „Ebenso blicke ich voller Vorfreude auf die Zusammenarbeit mit der Landesregierung und den vielen Verantwortlichen aus allen Bereichen der Gesellschaft.“ Der 1966 in Wittmund (Ostfriesland) geborene von Garmissen ist ausgebildeter Landwirt. Seine Familie bewirtschaftet seit vielen Generationen einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb in Dassel/Solling. Der promovierte Jurist ist verheiratet, war bis zuletzt als Fachanwalt für Agrarrecht tätig und verfügt über langjährige Erfahrung als Geschäftsführer eines landwirtschaftlichen Verbandes.

Der Kammerdirektor führt als oberster Hauptamtlicher die Geschäfte der laufenden Verwaltung und erledigt die der Landwirtschaftskammer vom Land Niedersachsen übertragenen Aufgaben (Auftragsangelegenheiten). Bei der Erledigung der Geschäfte der laufenden Verwaltung unterliegt er den Weisungen des Präsidenten. „Herr Dr. von Garmissen hat sich in den zurückliegenden Monaten akribisch auf seine vielfältigen Aufgaben vorbereitet – für den Start wünschen wir ihm viel Erfolg“, sagte Kammerpräsident Schwetje. „Von Anfang an werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LWK sowie die Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und den Verbänden einen verlässlichen und bestens informierten Kammerdirektor haben.“ Inhaltlich gehe die Arbeit der Kammer unverzüglich weiter, bestätigte von Garmissen: „Viele Herausforderungen unserer Landwirte und Landwirtinnen – zum Beispiel die Verwerfungen im Schweinebereich, die Weiterentwicklung des Naturschutzpaktes ,Der Niedersächsische Wegʻ oder die Sicherung und Wiederbegründung unserer Wälder – stehen unmittelbar auf der Agenda.“

Die Land- und Forstwirtschaft sieht der neue Kammerdirektor einem hohen Anpassungsdruck ausgesetzt: „Dieser resultiert aus immer höheren Erwartungen einer Gesellschaft, die sich gleichzeitig immer weiter von einem selbsterlebten Verständnis für die Abläufe der Landwirtschaft entfernt hat. Gleichzeitig werden uns die sich deutlich ändernden natürlichen Rahmenbedingungen, hervorgerufen durch den Klimawandel, herausfordern – so wie keine andere Branche in Niedersachsen.“ Bei diesen Änderungsprozessen bringe die Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine sehr hohe Kompetenz in Beratung und Begleitung der Betriebe mit und trage dadurch eine hohe Verantwortung, hob von Garmissen hervor. „Diese Position der LWK als größte Beratungsorganisation Niedersachsens gilt es daher weiter zu stärken.“ Dies gelte auch für die wichtige Mittler-Funktion, die die Kammer habe, ergänzte der 55-Jährige: „Die LWK hat die nicht immer bequeme, aber sehr wichtige Aufgabe, dem Gesetz- und Verordnungsgeber die Sinnhaftigkeit und die konkreten Auswirkungen neuer Gesetze, Richtlinien und Verwaltungsanordnungen auf die praktische Land- und Forstwirtschaft zu vermitteln und Fehlentwicklungen oder das Ausbleiben des gewünschten Erfolges aufzuzeigen.“ Gegenüber den Land- und Forstwirten sei die LWK wiederum verpflichtet, über die aktuellen Vorgaben und gesetzlichen Auflagen aufzuklären und über die bestmögliche Anwendung zu beraten. Von Garnmissen betonte: „Es bedarf also der Fähigkeit sich in die Denkweise der Gesetz- und Richtliniengeber hineinzuversetzen und dabei niemals die täglichen Herausforderungen und Bedürfnisse der praktizierenden Betriebe aus dem Blick zu verlieren. Die Vermittlung zwischen diesen beiden Ebenen könnte in keinen besseren Händen liegen als bei uns.“

Foto: Ehrecke/Landwirtschaftskammer Niedersachsen