Berufsinformationstage geben HAG-Schülern Einblicke in die ganze Vielfalt der Arbeitswelt

Josephine Bruchmann aus dem elften Jahrgang berichtet vom informativen Ausflug in die evangelische Akademie in Loccum 

image 2BARSINGHAUSEN (red). „Montagmorgen, 8 Uhr: Im Gegensatz zu allen anderen Schülern verlässt der 11. Jahrgang des Hannah-Arendt-Gymnasiums (HAG) die Schule. Für uns stehen die Berufsinformationstage in Loccum auf dem Programm. Nach einer kurzen Busfahrt, die überwiegend leise und gesittet verläuft, was wahrscheinlich auch an der Uhrzeit liegen könnte, erreichen wir die evangelische Akademie Loccum. Nach der Ankunft geht es auch sofort mit dem Programm los: Begrüßt werden wir von Frau Posmyk und Herrn Großheide, die beide für die Organisation verantwortlich sind (an dieser Stelle schon mal ein dickes Dankschön dafür) und uns anhalten, diese Möglichkeit zur Information ernst zu nehmen und aufmerksam zu sein. Weiter legen uns unsere Schulleiterin Frau Bethe und auch Frau Schad-Smith von der Akademie die Hausordnung nahe und ermahnen uns „das freundliche Gesicht des HAGs zu zeigen“ (Frau Bethe). Als sie uns dann eröffnen, dass sie das W-LAN Passwort nicht an uns Schüler herausgeben würden, gerät das freundliche Gesicht kurzzeitig ins Wanken (fairerweise muss aber auch angemerkt werden, dass das fehlende W-LAN-Passwort letztendlich doch nicht so  tragisch war). Viel Zeit sich zu beschweren bleibt allerdings nicht, denn der Zeitplan ist eng und es geht sofort zum ersten Vortrag.

image Vorab konnten wir uns bereits aussuchen, welche Themen wir uns anhören wollen. Bis zum Mittagessen hören wir jeweils zwei verschiedene Referenten. Das Programm dabei ist sehr breit gefächert, es reicht von Freiwilligendiensten im In-und Ausland über Psychologie bis hin zu Ausbildungen im Kaufmännischen Bereich, Karrieremöglichkeiten bei der Bundeswehr oder auch dem BWL-Studium. Auch allgemeine Studieninformationen, Finanzierungsmöglichkeiten und Wartezeitüberbrückung werden thematisiert. Nach diesen Einblicken steht das Mittagessen auf dem Programm, dem man als Schüler ja meist skeptisch gegenüber steht, da jeder wahrscheinlich schon schlechte Erfahrung mit Klassenfahrten und dem Essen dort gemacht hat. Aber nein, das Essen in Loccum ist klasse, besonders die selbstgemachte Tomatensuppe beeindruckt uns. Die Zimmer beziehen wir dann in der Mittagspause. Referenten zu den Bereichen Medizin, Jura, Dolmetscher und zu den Berufsfeldern Logistik oder Modedesign sind am Nachmittag vertreten und stehen uns Rede und Antwort. Nach Kaffee und Kuchen heißt es dann Bewerbungstraining: Wie schreibe ich ein Anschreiben? Was sollte ich lieber nicht in meine Bewerbung schreiben? Und vor allem: Wie verhalte ich mich bei einem Vorstellungsgespräch? Welche Fragen muss ich gar nicht beantworten? Allein das richtige Stehen will gelernt sein, gar nicht so einfach. Wohin bloß mit den Armen: Verschränken wird als Abwehrhaltung verstanden, auf den Rücken ist auch nicht optimal und in die Hosentasche schon gar nicht… nach 2,5 Stunden schwirrt der Kopf, aber so ein Training ist Gold wert. Nach dem Abendessen haben wir die Möglichkeit uns mit ehemaligen Schülern zu unterhalten, die extra angereist sind, um uns zu berichten, wie es bei ihnen nach dem Abitur weiterging. Das Angebot ist sehr sinnvoll, denn aus den persönlichen Gesprächen konnte man viel mitnehmen. So lassen wir den Tag ruhig ausklingen. Auch am Dienstag können wir Einblicke in spezielle Berufsfelder gewinnen. Die Stadtsparkasse informiert, ebenso die Polizei und unter anderem auch die Berufsfelder Ingenieur, Kinderarzt, Architekt und Journalist stehen zur Auswahl. Zusätzlich erhalten wir eine Einladung zur „Vocatium“, einer Messe in Hannover, die als besonderes Angebot fest terminierte Beratungsgespräche zwischen Schülern und Ausstellern organisiert. Am frühen Nachmittag geht es für uns dann auch schon wieder zurück nach Barsinghausen. Ich denke, so eine Art der Berufsinformation fernab vom Schulalltag ist sehr hilfreich. Für uns wurden sehr viele verschiedene Gäste eingeladen und das Programm war gut. Positiv aufgefallen ist auch das Miteinander in den Pausen, auch zwischen Schülern und Lehrern, zum Beispiel beim gemeinsamen Essen. Natürlich weiß nun trotzdem noch nicht jeder von uns genau, was er oder sie später machen möchte, aber auf jeden Fall erscheint alles greifbarer und uns wurden viele Tipps gegeben. Der eine oder andere hat bereits seinen Traumberuf gefunden, anderen haben manche Vorträge gezeigt, dass das eine oder andere vielleicht doch nicht das Richtige ist. In jeden Fall aber war es eine schöne, aber auch anstrengende und vor allem lehrreiche Veranstaltung.“ (Josephine Bruchmann)

image 3Foto: privat