Die Mehrheit des Rates hat gestern einer entsprechenden Änderung der Hauptsatzung der Stadt zugestimmt / Barsinghausen reagiert damit auf die Umwandlung der Leitungen von Baudezernaten in ein Wahlbeamtenverhältnis in anderen Kommunen
BARSINGHAUSEN (ta). Ein wirkliches Hurra-Gefühl kam gestern bei den Mandatsträgern im Barsinghäuser Stadtrat nicht auf, als die Mehrheit die Änderung der Hauptsatzung der Stadt beschlossen hatte. Denn damit hatte man den Weg frei gemacht, dass der nächste Baudirektor bei gestiegenen Bezügen als Wahlbeamter angestellt wird. Nachdem bekannt geworden war, dass der bisherige Baudezernent, Alexander Wollny, in der Nachbarkommune Wunstorf angeheuert hat, sahen sich die Verwaltung und Ratsfraktionen einem Berg von geplanten Bauprojekten im Schul-, Kita- und Feuerwehrbereich gegenüberstehen. Außerdem hatten umliegende Kommunen, wie Seelze, Wunstorf und Garbsen ihre Baudirektorenstellen in Wahlbeamtenverhältnisse umgewandelt. Also sahen sich die Entscheidungsträger in Barsinghausen nun genötigt, nachzuziehen. Einem Eilantrag der CDU/FDP-Gruppe zur sofortigen Ausschreibung des Postens des Baudirektor als Wahlbeamter stimmte der Rat zwar noch nicht zu, aber die Richtung ist mit der Satzungsänderung vorgegeben. Im Wesentlichen geht es darum, dass der künftige als Wahlbeamter gewählte Baudirektor in die Besoldungsgruppe B 2 emporsteigt. Die Neubesetzung der vakanten Stelle erfolgt auf Vorschlag des Bürgermeisters und durch die Wahl des Rates. Zudem wird der neue Baudezernent für eine festgelegte Zeit gewählt und angestellt. Man müsse die Vakanz auf dem Posten so kurz wie möglich halten, meinten CDU-Fraktionsvorsitzender Roland Zieseniß und Kerstin Beckmann (Aktiv für Barsinghausen). Bürgermeister Marc Lahmann sagte, Wollny wäre gerne in Barsinghausen geblieben, wenn die Stelle auf B 2 angehoben worden wäre, aber dafür habe sich im Verwaltungsausschuss keine Mehrheit gefunden. Die Auswirkungen von Wollnys Weggang werde die Stadt spüren, wahrscheinlich müssten wichtige Bauvorhaben verschoben werden, meinte Lahmann. Für die Grünen erklärte Ulrike Westphal, man werde sich enthalten und wolle „nichts übers Knie brechen“. Eine Aufwertung der Stelle des Baudirektors halte man zwar für sinnvoll, aber es müsse ein geordnetes Verfahren eingehalten werden. Kerstin Beckmann schlug zudem vor, die Vorauswahl eines geeigneten Kandidaten solle durch eine neutrale Beraterfirma erfolgen, denn es bestehe die Gefahr, dass die Neubesetzung durch den anstehenden Wahlkampf für die Bürgermeisterwahl beeinflusst werde.
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