Bist du bereit für einen Hund?

Hundeschule lädt zum Online-Themenabend ein

BARSINGHAUSEN/REGION (red). Hast du schon lange davon geträumt, morgens von einer Hundenase und erwartungsvollen Augen am Bett geweckt zu werden? Dann bist du nicht allein – Hundehaltung boomt! Im Corona-Jahr 2020 haben sich rund 20 Prozent mehr Menschen einen Hund angeschafft als in den Jahren zuvor. Hunde bereichern zweifellos unser Leben, können aber auch zu einer ungeahnten Herausforderung werden. Im Sommer mit deinem Hund durch Wald und Wiesen streifen, Abenteuer erleben und im Winter auf dem Sofa eingekuschelt deine Hände in diesem wahnsinnig flauschigen Fell vergraben – Bevor du beim Gedanken daran jetzt ein neues Browserfenster öffnest und anfängst im Internet nach niedlichen Hundewelpen oder traurig blickenden Streunern zu suchen, denen du ein neues Zuhause geben möchtest – halt kurz inne und stell dir die Frage, ob du auch für die Herausforderungen bereit bist, die ein Hund in die Leben bringen wird.

Aber wie schön wird es doch, wenn du mit deinem zuckersüßen Welpen auf dem Wohnzimmerboden spielst, er über seine eigenen Pfoten stolpernd dein Herz erobert und schließlich selig in deinen Armen einschläft? Stellst du dir bei dem Gedanken auch vor, wie er beim Toben wie ein kleiner Guppy nach deinen Händen, deinen Haaren und deiner Nase schnappen und dir dabei unzählige Risse in deinen Lieblingspullover und die Haut kratzen wird? Wie er, wenn du ihn nach draußen in den Garten trägst, viel zu beschäftigt damit sein wird, jeden Grashalm zu beschnuppern und jeden Kastanie mit einem mehr oder weniger gekonntem Sprung zu erlegen, dass er darüber das Pipi machen völlig vergisst? Das holt er dann nach, sobald ihr wieder drinnen seid, am liebsten auf dem empfindlichen Holzfußboden, den du so sehr liebst. Und während du mit einer Rolle Küchenpapier bewaffnet versuchst, das Parkett zu retten, galoppiert der kleine Kerl mit den benutzten Zewafetzen im Maul an dir vorbei, mit vier nassen Pfoten voran geradewegs in dein frisch bezogenes Bett. Hach, wie schön ist doch die Welpenzeit! Na ja, dein Hund bleibt ja nicht ewig Welpe. Er wächst heran, nach ein paar Wochen klappt es mit der Stubenreinheit immer besser, das Welpengebiss wird durch die weit weniger spitzen, bleibenden Zähne ersetzt, mittlerweile könnt ihr durchschlafen und dein Welpe kommt beim Klang seines Namens mit fliegenden Ohren und leuchtenden Augen auf dich zu. Nur – kaum hat dein Welpe Sitz, Platz und Bei Fuß gelernt und du erntest mit stolz geschwellter Brust die bewundernden Blicke der Nachbarschaft, steht auch schon die Pubertät vor der Tür. Vergessen ist alles, was doch gerade noch so wunderbar geklappt hatte. Auf einmal ist die Nachbarshündin oder der schicke Rüde von Gegenüber viel spannender als du und muss dringend mit einem halb verwesten Vogelkadaver aus dem nahegelegenen Weiher beeindruckt werden. Die Hundeohren sind auf Durchzug gestellt, man kann jetzt schließlich nicht vor den anderen Hunden im Park das Gesicht verlieren, indem man sich von Frauchen oder Herrchen etwas sagen lässt. An der Leine wird gezogen, gepöbelt und jeder Laternenpfosten und jede Häuserecke markiert.

Gleichzeitig macht sich aber auch Unsicherheit breit. Die Mülltonne, die dort gestern noch nicht stand, wird zur Bedrohung; Besucher, die bis dato freundlich empfangen wurden, werden jetzt schon beim Klingeln verbellt und überhaupt schwanken die Emotionen nun täglich zwischen totaler Selbstüberschätzung und völliger Verunsicherung – ein richtiger Teenager-Alltag eben. Aber ganz so dramatisch muss es ja nicht kommen. Umso gewissenhafter du deinen Hund aussuchst und dich schon vor seiner Ankunft vorbereitest, umso gelassener wirst du mit all den kleinen und großen Strapazen umgehen können. Hol dir Hilfe, du musst da nicht alleine durch. Eine gute Hundeschule wappnet dich für all die Situationen, die auf dich zukommen werden, erklärt dir, was dein Hund braucht, was er dir sagen will und hilft dir dabei, ihn zu einem entspannten Begleiter großzuziehen. Ein Hund stellt dein Leben auf den Kopf, aber natürlich wirst du diesen Hund dennoch über alle Maßen lieben, ihr werdet gemeinsam die Welt entdecken, er wird dir immer wieder ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern und du wirst ihn nie nie nie mehr hergeben wollen.

Wenn dich all die Herausforderungen bisher nicht abgeschreckt haben, dann stellt sich jetzt die Frage, welcher Hund passt zu dir? Hund ist nicht gleich Hund. Sie alle bringen eine Veranlagungen und Erfahrungen mit sich, die zu einem großen Teil darüber bestimmen, wie euer Zusammenleben aussehen wird. Ein Hütehund, wie zum Beispiel der Australian Shepherd, ist speziell dafür gezüchtet, eine Schafherde zusammenzuhalten oder Kühe zu treiben. Für diese Aufgabe musste er extrem sensibel auf jede kleinste Bewegung reagieren, schnell eingreifen und sich mit Bellen auch gegen widerspenstige Kühe durchsetzen. Diese Eigenschaften werden es ihm schwer machen, in hektischen, aus seiner Sicht „außer Kontrolle geratenen“ Situationen zur Ruhe zu kommen.

Ein Jagdhund, wie etwa der Magyar Viszla, dagegen ist dazu gemacht, Wild aufzustöbern, anzuzeigen und zu apportieren. Dafür muss er mit Leidenschaft suchen und teils sehr selbstständig agieren. Diese Begeisterung für Wildgerüche wohnt ihm auch als Familienhund noch inne. Neben Hüte- und Jagdhunden gibt es eine Vielzahl an Hunden, die für einen bestimmten Zweck gezüchtet wurden und deren genetische Veranlagung ihr Verhalten beeinflusst. Damit dein Hund sich in deinem Alltag wohlfühlt, solltest du einen Hund mit einer passenden Verwendung wählen.

Vielleicht möchtest du aber auch einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz ein Zuhause geben? Zahllose Hunde werden ausgesetzt, müssen auf der Straße hausen und um ihr Überleben kämpfen oder ihr Leben im Tierheim fristen – wie sehr würden diese Hunde sich über ein Dach über dem Kopf, einen vollen Napf und eine liebevolle Familie freuen? Doch rechne nicht zu sehr mit Dankbarkeit. Hunde, die ihr zu Hause verloren haben, wurden nicht selten abgegeben, weil es Probleme gab. Zweifellos verdienen sie eine zweite Chance, aber es braucht mehr als Liebe und ein warmes Körbchen, um diesen Hunden wirklich zu helfen. Auch hier rate ich dazu, dir frühzeitig professionelle Unterstützung zu holen. Je sorgfältiger du auswählst, welcher Hund zu dir und deinem Alltag passt, desto mehr könnt ihr euer gemeinsames Leben genießen und desto leichter wird sich die Erziehung gestalten. Wenn du herausfinden möchtest, welcher Hund der Richtige für dich ist, bist du herzlich zum Online-Themenabend „Wie finde ich den Hund, der zu mir passt?“ am 28.01.2021 eingeladen. Neben verschiedenen Hunderassen beschäftigen wir uns damit, welche Anforderungen Welpen und erwachsene Hunde, Rüden und Hündinnen an ihre Menschen stellen, welche Hunde gut zueinander passen und wo du den richtigen Hund für dich findest. Alle Informationen findest du unter www.kompass-hund.com.

Foto: privat