Bogenschützen vom TSV Bantorf gestalten Sendung der NDR-Plattenkiste

BANTORF/HANNOVER (red).

Sportlich wurde es in der Sendung „Plattenkiste“ bei NDR 1 Niedersachsen. Am 9. März zwischen 12 und 13 Uhr unterhielten sich Rolf Kriesche, Stephi Lemmer und Reimund Winkler mit Moderator Jens Krause über die Arbeit des Erlebnispädagogikteams Bogensport im TSV Bantorf von 1910. Das ist die neueste Sparte beim TSV. Seit 2001 ist Reimund Winkler Vorsitzender des Vereins. Sturm „Friederike“ hat für viel Ärger gesorgt: Umgestürzte Bäume haben viel auf dem Platz und auch dem Parcours zerstört. Derzeit wird gemeinsam mit dem Förster für Abhilfe gesorgt, ein Rücker ist im Einsatz. Deshalb fielen auch Fußballspiele aus, erzählt Stephi Lemmer, denn die Plätze waren nicht bespielbar – im Wald, beim Frost. Es wird noch dauern, sagen die Gäste der Plattenkiste. Bogensport-Mann Rolf Kriesche setzt die Hoffnung darauf, dass es jetzt endlich trocken wird, denn der Bogensportplatz liegt noch etwas tiefer. Da macht sich die Feuchtigkeit besonders bemerkbar. Bogensport ist nicht gefährlich – es geht um Übung, Ausdauer und Konzentration. „Mit Kriegsgerät hat das nichts zu tun“, betont er. Vor etwa vier Jahren suchte Rolf Kriesche ein neues Betätigungsfeld, denn er betreibt den Bogensport seit mehr als 30 Jahren. Er macht seine vielen Holzpfeile selbst und zieht in Sachen Pfeil-Verbrauch den Vergleich mit dem Golfsport: Auch da sind die Bälle irgendwann mal weg … Heutige Hightech-Bögen sind mit dem traditionellen Bogen nicht vergleichbar. Beim Bogenschießen denken die meisten Leute zunächst an den englischen Langbogen und Robin Hood. Wettbewerbe à la „Robin-Hood-Auftritt“ gibt es nicht, aber an den englischen Bogenschützen erinnert doch noch eine Kleinigkeit: Der Robin-Hood-Schuss spaltet einen Pfeil. Wer das auf einem Turnier schafft, bekommt eine Urkunde und wird in den Robin-Hood-Club aufgenommen. Doch Turniere gibt es selbstverständlich. Rolf Kriesche freut sich gerade auf die Weltmeisterschaften in Südafrika, auch in Australien ist er schon gewesen. Die Deutschen sind nicht vorne, bedauert er lachend. Derzeit sind sie etwa 20 Leute in der Bogensport-Sparte. Er hofft auf weitere Mitglieder jeder Altersgruppe und schwärmt vom Erlebnisparcours. Auch das gemeinsame Pfeile-Bauen verbindet. Der Bogen braucht Kraft, um richtig gehandhabt zu werden – das muss erarbeitet werden. So werden auch Aggressionen abgebaut. Kleine Vereine kämpfen ums Überleben. Die Jugend geht seltener in die Sportvereine. Was früher dazu gehörte, ist heute nicht mehr selbstverständlich. Das erlebt auch der TSV Bantorf. Von mehr als 300 ist die Mitgliederzahl auf 166 geschrumpft. Das liegt gar nicht mal an wesentlich weniger Jugendlichen, denn viele ältere Mitglieder sind inzwischen verstorben, sagt Reimund Winkler. Fußball ist in Barsinghausen daheim. Dennoch gehen viele junge Leute in größere Fußballvereine, weil ihnen dort mehr geboten wird, erläutert Stephi Lemmer. Fußball, Gymnastik, Yoga, Boule und Bogensport werden beim TSV Bantorf angeboten. Vielleicht wird auch mit anderen Vereinen gerade beim Fußball künftig zusammen gearbeitet. Aber auch Positives ist zu melden: Die 1. Herren-Fußballmannschaft steht derzeit auf Platz 1 in der 2. Kreisliga – ungeschlagen. So hoffen die Bantorfer darauf, dass sie in die nächste Liga aufsteigen am Ende der Saison.