Bravorufe und begeisterter Applaus beim „Liebestrank“ auf dem Rittergut

Traumhaft schöne Oper auf dem Lande: Ergriffenheit bei der Arie des Tenors Zhi Fang

ECKERDE (gk). Mit langanhaltendem Beifall und Bravorufen zeigten gestern die Besucher auf dem Rittergut ihre Begeisterung. Ein nachhaltiges Erlebnis war der Auftritt von Zhi Fang, der mit seinem schmelzigen Tenor nicht nur die Damenwelt verzauberte. Aber der Reihe nach:

Hausherr Dietrich von Heimburg dankte bei der Begrüßung der gut 250 Besucher dem Dorf Eckerde, besonders aber der Ortswehr, den Kunstförderern, der Stiftung Edelhof Ricklingen und der Hamel-Stiftung sowie dem DRK und Sabine Lohe für den Blumenschmuck.

Unter der musikalischen Leitung von Burkhard Bauche wurde die romantische Oper „Der Liebestrank“ von Gaetano Donizetti, mit Musikern des Hannover Festival Orchesters, aufgeführt. Bei den Melodien in italienischer Sprache, der zwei Sängerinnen und drei Sängern, übersetzte Bauche die Handlungen ins Deutsche. Dabei geht es um den schüchternen Bauern Nemorino, (Zhi Fang), der die reiche Gutsbesitzerin Adina (Katharina Kühn) heimlich liebt. Das aufmerksame Bauernmädchen Gianetta wird von Lana Westendorf dargestellt. Auf der Durchreise preist Wunderdoktor und Quacksalber Dulcamara (Linus Hollitzer) einen Liebestrank an, der allerdings nicht sofort wirkt. Der Soldat Belcore (Karl Söderström), liebt Adina ebenfalls. Als Nemorina eine Erbschaft erhält ist das Happy End nicht weit entfernt und Dulcamara kann sich rühmen, dass seine Mittel auch zu Reichtum verhelfen.

Bei der Arie aller Arien, so Bauche, herrschte absolute Stille und auch Ergriffenheit vor dem Eingangsbereich des Herrenhauses. „Wenn das Auge schon ja sagt und der Mund noch schweigt – una furtiva lagrima“, sang und der Tenor Zhi Fang gefühlvoll aus dem unteren Stockwerk. Nach Sekunden des Schweigens brandete der Applaus auf und Bravorufe erklangen. Kein Wunder, Zhi Fang ist bereits mit mehreren Auszeichnungen geehrt worden. Aber auch die anderen Sänger erhielten viel anhaltenden Applaus; ebenso die zehn Musiker des Orchesters..

Für die dreiviertelstündige Pause hatten Mitglieder der Ortswehr, mit Hilfe weitere Bewohner, verschiedene Sorten gespendeter Kuchen und Canapés in den Räumen der Freiwilligen Feuerwehr vorbereitet. „Priseco“ ein alkoholfreier Sekt, sei der Renner, informiert der stellvertretende Ortsbrandmeister und Organisator, Wolfgang Pardey, gegenüber Deister Echo. Zu den Stammgästen „Oper auf dem Lande“, gehören ein Ehepaar aus Bad Oeynhausen und zwei Paare aus Minden. Sie freuen sich, wie sicher weitere Besucher auch, auf das nächste Jahr, wenn es wieder heißt „Oper auf dem Lande“.

Fotos: Gerheide Knüttel / Wolfgang Pardey