Bürgermeisterkandidatin Nadin Quest und Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay stehen in Videokonferenz Rede und Antwort

BARSINGHAUSEN (red).

Rund 30 Gäste verfolgten am Dienstagabend die Online-Diskussion zwischen der grünen Bürgermeisterkandidatin Nadin Quest und dem grünen Oberbürgermeister aus Hannover, Belit Onay. „Wir übertragen Daten und nicht Viren“ – aus diesem Grund hatte das Wahlkampfteam von Nadin Quest die Diskussion, die eigentlich im Zechensaal stattfinden sollte, kurzerhand in eine Videokonferenz verlegt. Gut 90 Minuten beantworteten Quest und Onay die Fragen von Moderatorin Frauke Patzke. Dabei konnten alle Fragen der Gäste, die diese im Chat stellten, beantwortet werden.

Viele Politikfelder wurden angesprochen, wie der Bau von Fahrradschnellwegen, der Präsenz von Polizei, Tourismusförderung oder auch die Transparenz von politischen Entscheidungen. Und gleichzeitig wurde die Zusammenarbeit zwischen den Kommunen in der Region angesprochen. Ein konkretes Beispiel sei die – am Mittwoch erwartete – Entscheidung für die Kulturhauptstadt Hannover. Dann sei auch Barsinghausen mit im Boot, erklärte Nadin Quest. Und auch Belit Onay betonte die wichtige Zusammenarbeit in der Region. Wo will Nadin Quest thematische Schwerpunkte setzen, wenn sie aber nur – angenommene 10000 Euro für drei Projekte ausgeben darf, wollte eine Mitdiskutierende wissen. Entscheiden sollte sich die Kandidatin zwischen der  Sanierung der Schulen, der Förderung des Ehrenamts, Vereine, wie z.B. der Freiwilligen Feuerwehr, der Unterstützung von Geflüchteten, dem Ausbau der frühkindlichen und kindlichen Betreuung und Einrichtungen und Beteiligungsmöglichkeiten für Jugendliche.  „Das wird ganz schwierig, weil alle Themen sehr wichtig sind“, sagte Nadin Quest und nannte für alle Bereiche gute Beispiele. So könnten junge Geflüchtete über Sozialarbeit begleitet und integriert werden. Jedes Kind brauche einen Kitaplatz und gute Schulen und auch das Ehrenamt sei zentral in der Kommune. Unter Beteiligung von Jugendlichen wolle sie ein Jugendparlament entwickeln, das auch wirklich etwas zu sagen habe. „Da ist es mir aber besonders wichtig, dass die Jugendlichen auch in den Planungen für ein Jugendparlament dabei sind und dann schon mitentscheiden können, was sie wollen“, betonte sie. Gefragt nach der Transparenz von Entscheidungen, meinte sie: „In erster Linie ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger in den Entscheidungsprozessen mitzunehmen, sich Zeit zu nehmen für Beteiligungsmöglichkeiten. Politik muss sich auch selbst vermitteln, sich erklären, auch wenn sich zum Beispiel Projekte verzögern“.  Ihr sei es wichtig, als Bürgermeisterin auch „raus aus dem Büro“ zu gehen und Sprechzeiten auch vor Ort zu haben. Als eine Barsinghäuserin, die drei Jahre hier lebt und arbeitet, habe sie den Vorteil, dass sie noch einen „gewissen Blick von außen“ auf manche Themen und auch Probleme in Barsinghausen werfe. Sie habe viele Ideen für ihr mögliches Amt, aber freue sich auch auf den Dialog.

Vor dem Start der Videokonferenz freuten sich Belit Onay und Nadin Quest noch über eine besonderes „Sit-in“. Sie durften – mit Abstand und Maske – Platz nehmen auf der legendären orangenen Bank in der Bahnhofshalle und wurden vom ASB-Geschäftsführer Jens Meier abgelichtet. Zeit blieb auch für ein Gespräch über den Bahnhof und dessen Konzept und über die Bedeutung der Bahn in einem ökologischen Verkehrskonzept. Außerdem führten zwei Mitglieder des Schüler*innenradios am Hannah-Arendt-Gymnasiums noch zwei Kurzinterviews mit Quest und Onay.

Foto: privat / ta