Buschschulen-Projekt im Senegal sendet großes Dankeschön nach Barsinghausen

Eine Welt-Laden unterstützt die Schülerhilfe seit Jahren als Träger und mit Spenden / Aktivistin Ute Gierczynski-Bocandé übermittelt ihren Jahresbericht aus dem westafrikanischen Land

b1.BARSINGHAUSEN (red). „Die Bewohner des Schülerwohnheims Salemata („Internat“) haben Grund zur Freude: Dank Ihrer und Eurer großzügigen Spenden konnten auch im Jahr 2015 die Verpflegung, ärztliche Versorgung und alle anderen Ausgaben bestritten werden. Der Gemüseanbau, den Pater Florent im Dezember 2014 begonnen hatte, trug reiche Früchte, und trug maßgeblich zu einer besseren Vitaminversorgung der Kinder bei. Die Schüler sind in Arbeitsgruppen aufgeteilt und tragen zum Funktionieren der Gemeinschaft bei: Küchendienst, Gartendienst, Toilettendienst, Hofdienst. Jeder muss mit anpacken, wie daheim in der Familie. Das Internat ist eine große Familie, mit rund 120 Schülerinnen und Schülern, die zwischen 9 und 19 Jahre alt sind.

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Die Schulergebnisse 2015 waren erfreulich, alle Absolventen der mittleren Reife und des Abiturs konnten ihre Examen erfolgreich abschließen. Neben Lernen, Garten- und Hausarbeit und anderen Aktivitäten kamen aber auch Spiel und Sport nicht zu kurz, und im März brachte ein Besucher aus Barsinghausen, Johannes Wissel, Fußbälle und Sportschuhe mit ins Internat. Nach den Sommerferien begann die Schule im Oktober 2015 wieder mit voller Energie – obwohl manche Stunden noch ausfallen mussten: einige Lehrer kamen nicht aus Kedougou weg, denn die Piste von Kedougou nach Salemata war mehrere Wochen wegen Überflutungen und einem Brückenbruch gesperrt! Realitäten im Bassariland, die dramatische Auswirkungen hatten, denn die Versorgung an Lebensmitteln und Medikamenten war wochenlang unterbrochen, Kranke konnten nicht evakuiert werden… da war der vorübergehende Lehrermangel noch eines der kleineren Probleme. Immerhin war die Regenzeit 2015 hervorragend und die Bauern haben reiche Ernten eingefahren, was auch für das Internat von Vorteil ist: Die Schülereltern tragen dieses Jahr gut zum Unterhalt der Kinder bei. Deshalb sind kleine Ressourcen frei, um neue Matratzen zu kaufen, den Brunnen zu vertiefen und notwendige Renovierungsarbeiten in den Schlafräumen durchzuführen.

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Es geht voran, sowohl im Internat, als auch in den Buschschulen. Mit großer Freude präsentieren die Kinder in Ebamb und in Atoumar ihre neuen Buschschulen. Fünf weitere sind im Bau: Akol und Kondorong sind fast fertig, Missirah Dalaba und Madina Dian Waly werden im März abgenommen und Djirine im Mai: die Maurerteams sind dieses Jahr sehr beschäftigt. Und mit ihnen natürlich die Schülereltern und Dorfbewohner, die immer fleißig mithelfen. 13 Schulen werden es Ende 2016 sein, ein wunderbares Ergebnis! Gleichzeitig steigt der Bedarf an weiteren Schulen. Sobald es eine neue Buschschule gibt, wächst die Nachfrage nach Plätzen. Allein die Tatsache, eine neue, eine „richtige“ Schule zu bekommen, stimuliert viele Kinder und ihre Eltern enorm. Der Projektkoordinator Pierre Boubane sagte, dass in Atoumar und Akol schon heute weitere Klassenräume notwendig werden. Wenn diese Dynamik so weiter geht, denken wir, dass bald alle schulfähigen Kinder im Bassariland auch eingeschult werden.

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Lassen Sie mich abschließend eine Anmerkung zur Bildung im Bassariland und allgemein in Senegal machen: Bildung und Ausbildung ist die Basis der Entwicklung. Gut ausgebildete junge Menschen haben mehr Chancen, in Senegal und generell vor Ort eine Arbeit zu finden. Sie sind weniger anfällig für die Versuchung der Emigration und bleiben im Lande. Deshalb ist die Hilfe für Schüler und Schulen ein wirkungsvoller Ansatz für eine nachhaltige Entwicklung in Afrika, aber auch als Vorbeugemaßnahme gegen die Emigration.
Im Namen unserer Partner, der Mission von Salemata mit den Pfarrern Abbé Daniel Camara, Abbé Florent Sène und unseres Projektkoordinators Pierre Boubane, der Kinder der Buschschulen und des Internats sowie der Schülereltern danke ich allen sehr herzlich für Ihre und Eure großzügige Unterstützung.“

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B2.Fotos und Bericht: Ute Gierczynski-Bocandé