CDU-Fraktion wünscht sich eine „sachliche Diskussion beim Thema Wasserwerk“

BARSINGHAUSEN/ECKERDE (red).

Zur Diskussion über die Zukunft der Barsinghäuser Wasserversorgung teilt der CDU-Fraktionsvorsitzende, Gerald Schroth, mit: „Das Thema Neubau des Wasserwerks wird derzeit intensiv von den Bürgerinnen und Bürgern und allen politischen Parteien im Rat der Stadt diskutiert. Alle Parteien sind sich einig, dass auf der nächsten Ratssitzung am 19. September, wo das Thema Wasserwerksneubau in Eckerde auf der Tagesordnung steht, eine Entscheidung gefasst werden soll. Somit ist die SPD mit ihrer Kampagne für einen Wasserwerksneubau nicht allein auf der Straße. Es stellt sich natürlich die Frage, warum die SPD um den Neubau eines Wasserwerks eine Kampagne veranstaltet, wenn alle politischen Akteure im Rat einen Neubau am 19. September beschließen wollen. Bei der Frage des Wasseraufbereitungsverfahren gibt es allerdings Meinungsunterschiede im Rat, über die die Bürgerinnen und Bürger auch informiert sein sollten. Grundsätzlich gibt es zwei für das Rohwasser geeignete Aufbereitungsverfahren. Es handelt sich einmal um das CARIX® Ionenaustauscherverfahren (CArbon Dioxide Regenerated Ion EXchanger) und die Schnellentcarbonisierung, welches zur Zeit in Eckerde Anwendung findet. Beide Verfahren sind geeignet das Wasser für die Barsinghäuserinnen und Barsinghäuser aufzubereiten, so dass wir ein gesundes Lebensmittel aus dem Wasserhahn bekommen. Beim CARIX ® Verfahren handelt es sich um ein modernes Aufbereitungsverfahren, welches durch Patente geschützt ist und verschiedene Substanzen, die sich im Rohwasser befinden, gut entfernen kann. Bei der Schnellentcarbonisierung handelt es sich um ein bewährtes Aufbereitungsverfahren, welches unser Wasser seit Jahren in einer besten Qualität liefert. Das CARIX ® Verfahren liefert eine Restwassermenge, welche eine hohe Konzentration von verschiedenen Salzen beinhaltet, die es zu Entsorgen gilt. Gut 10-12% der geförderten Rohwassermenge müssen entsorgt werden. Ob dieses konzentrierte Restwasser in die Südaue eingeleitet werden kann, können die Fachleute heute noch nicht beantworten. Bei der Schnellentcarbonisierung entfallen ca. 2-3% Restwasser an, welche in die Südaue eingeleitet werden kann, so wie bisher auch. Eine Entscheidung für das patentierte CARIX ® Verfahren, zwingt die Stadtwerke die Wasseraufbereitungstechnik sich an einen Anbieter fest zu binden, da das Verfahren aufgrund des Patents nur von diesem angeboten wird. Die VEOLIA Gruppe, deren Tochter das Verfahren anbietet, ist ein internationale Großkonzern, der in den Bereichen Wasser, Abwasser und Energie unterwegs ist. Die VEOLIA Gruppe hat sich an vielen Wasserwerken im In- und Ausland beteiligt. Insgesamt ist die Komplexität des Themas sehr hoch und die Entscheidung bindet Barsinghausen für Jahrzehnte an das gewählte Verfahren. Der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Dirk Hädrich (SPD) hat eine vereinbarte Zusammenarbeit und intensive Information der Ratsmitglieder nicht durchgeführt. Vereinbart wurde mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Geschäftsführer Jochen Möller ein transparenter Prozess in Form von Workshops mit allen Ratsmitgliedern. Fragen und Informationen hätten im Vorfeld ausgetauscht werden können. Stattdessen bekommen die Ratsmitglieder verschiedene komplizierte Gutachten und Stellungnahmen nun auf den Tisch, auf dessen Grundlage eine wichtige Entscheidung getroffen werden muss. Zeit wäre in die letzten 2 Jahren genug gewesen. Es gibt zum Einsatz der beiden Wasseraufbereitungsverfahren für Barsinghausen einige Fragen, die noch nicht hinreichten beantwortet wurden und die Risiken enthalten:

  • Was passiert, wenn die Region Hannover keine Genehmigung erteilt das Prozesswasser aus dem CARIX ® Verfahren in die Südaue einzuleiten?
  • Welche Kosten kommen auf die Stadtwerke, und damit auf alle Bürgerinnen und Bürger zu, wenn dann dieses konzentrierte Restwasser mittels einer neu zu bauenden Leitung in das Klärwerk Nordgoltern eingeleitet werden muss?
  • Warum setzt der Wasserverband Garbsen-Neustadt in dem gerade modernisierten Wasserwerk Forst Esloh-Dedensen auf die Schnellentcarbonisierung und nicht auf das CARIX ® Verfahren? Es wird quasi das gleiche Wasser gefördert und verwendet wie in Eckerde.
  • Führen die zusätzlich möglichen Kosten von 1,5 Millionen Euro, die das CARIX ® Verfahren aufgebracht werden müssen, zu Verzögerungen bei anderen dingend notwendigen Investitionen, wie des Wasserleitungsnetzes?
  • Die wichtigste Frage muss aber heißen, welche zusätzlichen Kosten kommen auf die Barsinghäuser Bürgerinnen und Bürger mit der Entscheidung für das CARIX ® Verfahren zu?

Obwohl diese Fragen nicht geklärt sind, zeichnet es sich ab, dass das von der SPD favorisierte Wasseraufbereitungsverfahren CARIX® zum Zuge kommt, da die SPD mit der AfD, der „neuen“ UWG und den Grünen eine Allianz für das CARIX ® Verfahren eingegangen sind. Damit steht bereits eine Mehrheit im Rat der Stadt Barsinghausen für dieses Verfahren. Die SPD Kampagne ist somit ein großes Theater und soll die Bürger nur weiter verunsichern“, sagt Gerald Schroth.

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