In einem offenen Brief melden sich jetzt die Erzieherinnen zu Wort
BARSINGHAUSEN/WENNIGSEN (red). „Wir möchten Ihnen mit diesem Leserbrief nun endlich die Sichtweise der Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes aufzeigen. Wir sind ein kleiner Teil von 240000 Mitarbeiter/innen im Sozial- und Erziehungsdienst. „Bundesweit“ gibt es an vielen Orten und Städten: Aktionen, Aufklärungen, Debatten, Elternbriefe, Streiks. Das erste Mal in dieser Situation zu stehen erfordert unser ganzes Durchhaltevermögen. Wir sitzen zwischen den Stühlen!!! Auf der einen Seite die Eltern und Kinder, die uns und wir Ihnen Vertrauen schenken. Auf der anderen Seite unser Arbeitgeber und die Gewerkschaften. Worum geht es uns? Seit über 20 Jahren besteht unser Kindertagesstätten Gesetz, welches seit dem nicht mehr verändert wurde. Gesellschaftliche Veränderungen haben dazu geführt, dass das überalterte Kindertagesstätten Gesetz nicht mehr in unserer heutige Zeit passt. Wir sind eine Bildungs-und Betreuungseinrichtung!!! Wir sollen einen Bildungsauftrag erfüllen, Inklusion, Integration, Einwanderer- und Flüchtlingsfamilien, Sprachförderung, Zusammenarbeit mit anderen Institutionen, Elternbegleitung, Dokumentationen, Qualifizierungen durch regelmäßige Fort-und Weiterbildung, 4-5 jährige unentgeltliche Ausbildung und vieles mehr. Die Rahmenbedingungen müssen angepasst werden, damit es eine bessere Lebens-und Arbeitsqualität für Kinder und ErzieherInnen gibt. Man darf nicht vergessen, dass Kinder bis zu 10 Stunden in einer Einrichtung/ Arbeitswelt leben .Wir fordern Reduzierung der Gruppengröße (Jetzt 25 Kinder), mehr päd. Fachpersonal, 3. Kraft in der Gruppe, größere Räume und mehr Zeit für Vor- und Nachbereitung .Mehr gesellschaftliche Anerkennung die sich auch durch eine bessere Bezahlung ausdrückt, eine finanzielle Gleichstellung bei gleicher Ausbildung und Überarbeitung der Eingruppierungsvorschriften. Wir stellen „JETZT“ die Weichen für unser „ALLER“ Zukunft – Dafür STREIKEN WIR“