Das gilt es beim Sammeln von Pilzen im Wald zu beachten

REGION (red).

Es ist ein wunderbares Vergnügen im Herbst: Im duftenden Wald nach Pilzen suchen und aus den gesammelten Köstlichkeiten ein leckeres Mahl zubereiten. Der eigenen Gesundheit zuliebe und um das Ökosystem Wald nicht zu belasten, gilt es beim Pilzesammeln jedoch ein paar Regeln zu beachten. Unverzichtbar ist ein gutes Pilz-Bestimmungsbuch. Nehmen Sie es mit in den Wald und schauen Sie an Ort und Stelle hinein und zwar BEVOR Sie die Pilze ernten. Verzichten Sie darauf, Pilze zu sammeln, die Sie nicht zweifelsfrei identifizieren können. Sollten Sie es dennoch tun: Seien Sie maßvoll: ein bis zwei Exemplare reichen zur Bestimmung. Denken Sie daran, für diesen Fall unbedingt ein separates Gefäß oder Korb mitzunehmen! Giftige Pilze können, wenn sie zusammen mit den essbaren gelagert werden, diese ebenfalls ungenießbar machen. Im Zweifelsfall müssen Sie also die ganze Ernte wegschmeißen und das wäre doch schade. Nehmen Sie nur so viele Pilze mit, dass es für ein bis zwei Mittagessen reicht. Denn andere Pilzesammler freuen sich ebenso wie Sie über einen schönen Fund. Beachten Sie das Sammelverbot, bzw. die -auflagen (s.u.) für bestimmte Pilzarten! Verwenden Sie zum Pilzesammeln einen Korb. So werden die gesammelten Pilze am wenigsten beschädigt und können atmen. Ungeeignet sind Plastiktüten, da die Pilze darin sehr schnell verderben und dann nicht mehr zum Verzehr geeignet sind. Mit einem scharfen Messer können dünnstielige Arten oder Holzbewohner abgeschnitten werden. Oft werden von ihnen ohnehin nur die Hüte verwendet. Andere Arten sollten mit dem Messer vorsichtig aus der Erde gehoben oder herausgedreht werden und das so entstandene Loch im Anschluss wieder abgedeckt werden, um das Myzel vor Lichteinfall zu schützen. Da bei einigen Arten entscheidende Bestimmungsmerkmale an der Stielbasis liegen, versuchen Sie, die Pilze möglichst nah an der Erde abzuschneiden. Beschädigen Sie aber dabei das Myzel nicht! Lassen Sie alte und von Maden zerfressene Pilze im Wald stehen. Sie bieten Kleintieren Unterschlupf und Nahrung und können noch der Verbreitung von Sporen dienen. Ebenfalls sollten Sie noch ganz jungen Pilzen die Chance zur Reifung geben und darauf verzichten, diese zu pflücken.

Achtung Giftpilze: Prägen Sie sich das Aussehen der Giftpilze vor dem Gang in den Wald gut ein. Informieren Sie sich, mit welchen Speisepilzen eventuell eine Verwechlsungsgefahr besteht. Achten Sie nicht nur auf das in Ihrem Pilzbuch beschriebene Aussehen. Auch der Geruch und ggf. der Geschmack können wichtige Hinweise zur Bestimmung liefern. Die wichtigste Regel lautet: Verzehren Sie nur Pilze, die Sie zweifelsfrei bestimmen können. Wenn Sie unsicher sind, helfen Ihnen Pilz-Beratungsstellen weiter. Achten Sie darauf, dass die Pilzsachverständigen von der deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGfM) geprüft sind. Eine Liste geprüfter Pilzberater findet sich hier. Zu empfehlen ist für Anfänger die Teilnahme an einer fachkundig geführten Pilz-Exkursion. Fraßspuren von Maden oder Schnecken sind kein Beleg für die Ungiftigkeit eines Pilzes! Da die giftigsten Pilze Lamellenpilze sind, empfiehlt es sich für den Einstieg ins Pilzesammeln, nur Röhrlingen zu ernten.

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