Betrieb soll noch in diesem Jahr aufgenommen werden

Henning Schünhof (vo.li.), Joachim Richter, Christina Brandes, Antje Marklein, Hans-Peter Daub und Andreas Hesse freuen sich über das fast fertige Hospiz.
BARSINGHAUSEN (fk). Nach dreijähriger Bauzeit wurde nun das Hospiz im Anna-Forcke-Stift in der Bergstraße eröffnet. Die Eröffnung des Evangelischen Hospizes Barsinghausen ist ein bedeutendes Ereignis für die Region, denn das Haus bietet auf 1.645 Quadratmetern bis zu zehn Menschen in ihrer letzten Lebensphase eine würdevolle und ganzheitliche Begleitung. Das Anna-Forcke-Stift, in dem das Hospiz untergebracht ist, hat eine lange Geschichte. Es wurde 1918 als Schwesternerholungsheim der Henriettenstiftung Hannover erbaut und bis 1993 genutzt. Nach einem langen Leerstand wurde das Gebäude 2019 vom Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen erworben und zu einem Hospiz umgebaut. Die Sanierungs- und Bauarbeiten dauerten drei Jahre und kosteten rund fünf Millionen Euro. Das Haus wurde dabei komplett entkernt und neu gestaltet. Die Zimmer sind hell und freundlich gestaltet und bieten viel Privatsphäre. Es gibt außerdem Gemeinschaftsräume, in denen sich die Gäste treffen und austauschen können.
Der Architekt und Bauleiter Dirk Nolte aus Barsinghausen hat das Projekt von der Planung bis zur Fertigstellung geführt und begleitet. Träger des Hospizes ist die Evangelisches Hospiz Barsinghausen gGmbH und der Verein für Gemeindediakonie Barsinghausen ist der Eigentümer. Das Hospiz wird von einem Team aus 25 berufliche und circa 30 ehrenamtlichen Mitarbeitenden geleitet. Christina Brandes, die bereits Erfahrung in der Hospiz- und Palliativarbeit hat, übernimmt die Leitung. Die Eröffnung des Hospizes ist ein wichtiger Schritt für die Verbesserung der Hospiz- und Palliativversorgung in der Region.
Am Vormittag wurde das Gebäude mit einer kirchlichen Feier seiner Bestimmung übergeben. Gestaltet wurde die Begrüßung der Gäste aus dem gesamten Kirchenkreis, der Verwaltung und dem Rat sowie vielen weiteren Bürgern von Superintendentin Antje Marklein und Pastor Hans-Peter Daub, Vorstand der Dachstiftung Diakonie. Im Anschluss gab es die offiziellen Grußworte von Hans-Peter Daub, dem Kammerdirektor der Klosterkammer Andreas Hesse und Bürgermeister Henning Schünhof fand die liturgische Eröffnung mit einer musikalischen Prozession durch das Haus statt. Hierbei hatte die Gäste sogleich die erste Möglichkeit, das wunderschön gestaltete Haus in Augenschein zu nehmen. Laut Architekt Dirk Nolte und Joachim Richter, Vorstand des Vereins für Gemeindediakonie Barsinghausen, sind nur noch kleine Restarbeiten unter anderem bei der Elektrik, die Ausstattung mit Mobiliar sowie die Bauabnahme notwendig, um den Betrieb zeitnah und noch in diesem Jahr aufnehmen zu können. Zu guter Letzt hatten die Leiterin des Hospizes Christina Brandes und Joachim Richter das Wort und man dankte allen, die dazu beigetragen haben, dieses Projekt zu realisieren. „Lasst uns alle daran arbeiten das Hospiz in die Mitte der Gesellschaft von Barsinghausen zu bringen“, so Brandes in ihrer Rede. Joachim Richter erinnerter an die Anfänge der Planungen und erklärte, wie er damalig mit Pastor Friedhelm Feldkamp auf die die Idee kam. „Dieses Gebäude und ein Hospiz, das passt“, war der gemeinsame Tenor. Und der Vers „Sei mutig und entschlossen! Hab keine Angst….“ aus dem Buch Josua, hat Joachim Richter während der gesamten Bauphase begleitet und dafür gesorgt, dass trotz aller Widrigkeiten, die so ein Projekt mit sich bringt, es immer weiter voran ging und dieser heutigen Eröffnungstag gefeiert werden konnte. Über 200.000 Euro von privaten Spendern und 370.000 Euro von anderen Institutionen sorgten unter anderem dafür, dass diese Idee in die Tat umgesetzt werden konnte. Noch vor Ort übergaben die Johanniter eine Spende von 3.000 Euro, die aus dem Verkauf von Kaffee und Kuchen auf dem Stadtfest stammt und für die Anschaffung von Sitzmöglichkeiten auf der Terrasse mit einem wundervollen Blick auf das Calenberger Land genutzt werden soll. Neben einer kleinen Dankesfeier für alle, die am Bau beteiligt waren, die vielen Unterstützer, die durch Sach- und Geldspenden sowie durch Mitdenken und Mitplanen geholfen haben, gab es im Anschluss für alle Interessierten einen Tag der offenen Tür, bei dem man sich das Gebäude anschauen und mit den Mitarbeitenden ins Gespräch kommen konnte. Unterstützt wurde die Feier durch den Round Table Barsinghausen und den ASB.
Fotos: Krüger