Das NABU-Wildtierportrait befasst sich heute mit dem Sperber

BARSINGHAUSEN (red).

Beim Sperber sehen Männchen und Weibchen unterschiedlich aus. Das Männchen ist in der Regel kleiner, mit einer Körperlänge von etwa 28 bis 38 Zentimetern und einer Flügelspannweite von etwa 55 bis 70 Zentimetern. Es hat ein graues Rückengefieder und ein weiß-rötliches Brustgefieder, welches quer gebändert („gesperbert“) ist. Das Weibchen ist größer mit einer Körperlänge von etwa 34 bis 46 Zentimetern und einer Flügelspannweite von etwa 67 bis 80 Zentimetern. Es ist im Allgemeinen brauner gefärbt, mit Querstreifen auf der Brust.

Sperber sind in Europa weit verbreitet und leben in Wäldern, Parks, Gärten und städtischen Gebieten. Sie sind anpassungsfähig und können in verschiedenen Lebensräumen beobachtet werden.

Sperber sind Beutegreifer, also Fleischfresser, die sich von kleinen Vögeln und gelegentlich auch von kleinen Säugetieren ernähren. Sie sind geschickte Jäger und nutzen ihre Schnelligkeit und wendigen Flugfähigkeiten, um Beute zu jagen. Diese Greifvögel sind bekannt für ihre schnellen und überraschenden Angriffe auf andere Vögel. Sie jagen oft aus dem Hinterhalt und nutzen die Überraschungstaktik, um Beute zu fangen. Die beiden Fotos von Karl Närmann zeigen ein Weibchen mit einer Straßentaube als Beute. Derart große Vögel werden nur vom Weibchen erbeutet.

Während der Brutzeit bauen Sperber Nester in Bäumen, vorwiegend Fichten und Lärchen,  und legen normalerweise drei bis sechs Eier. Die Brutzeit fängt in unserem Bereich meist ab Anfang April an. Ab Anfang Mai werden dann die Eier gelegt und ca. 30 bis 35 Tage bebrütet. Danach brauchen die Jungen ca. 30 Tage, um flügge zu werden. In der gesamten Brut- und Nestlingszeit jagt nur das Männchen und versorgt das Weibchen und die Nestlinge mit seiner Beute.

In Barsinghausen ist der Sperber z.B. in Gärten zu sehen, wo er seine Beute aus dem Versteck (siehe Foto) heraus erspäht und erbeutet. Die jungen Sperber ziehen im Winter meist nach Frankreich und Spanien, während die Älteren als Standvögel hier verbleiben.

Der Sperber ist ungefährdet und nimmt in seinem Bestand zu. In Deutschland schätzt man den Bestand auf 21.000 bis 33.000 Brutpaare. In Barsinghausen ist die genaue Anzahl nicht bekannt. Es sollten hier aber ca. 30 Brutpaare regelmäßig brüten.

Fotos: Wilhelm Böhm/Karl Närmann / Text: Andreas Winneg