Das Schauspiel „Vater“ berührt mit ernster Thematik und wird mit Bravo-Rufen gefeiert

Rund 300 Zuschauer konnte Calenberger Cultour & Co im Theater am Spalterhals begrüßen

BARSINGHAUSEN (red). Rund 300 Zuschauer erlebten am Mittwoch im Theater am Spalterhals ein Theaterstück, das sowohl durch sein Thema, als auch durch seine Dramaturgie etwas Besonderes war. Das Thema: Alzheimer. Der 80-jährige André verliert zunehmend den Bezug zur Realität, die mehr und mehr mit Wunschvorstellungen, Erinnerungen und Phantasien verschwimmt. So entsteht für André eine eigene Welt, die nicht mehr mit der der anderen übereinstimmt und zwangsläufig zu Konflikten mit seiner Tochter führen muss. Aus der Perspektive von André erzählt, gelingt es dem Autor Florian Zeller und den Darstellern (herausragend: Ernst-Wilhelm Lenik als André) die Zuschauer emotional zu fassen und sie zu berühren. Lenik spielt André unaufgeregt, zeigt ihn sympathisch. Er lässt die Zuschauer mitfühlen, mitleiden und nimmt sie mit in das Labyrinth seiner sich auflösenden Biographie. So ernst das Thema, so beklemmend, gelingt es dennoch, der Situation die eine oder andere Komik abzugewinnen, eine Leichtigkeit zu erzeugen und das Stück nicht in die Schwere eines Problemstückes abgleiten zu lassen. Das Stück, das bereits mehrere Theaterpreise gewonnen hat, hat auch das Publikum im Spalterhals berührt und begeistert. Rhythmischer Applaus und „Bravo“-Rufe für den Hauptdarsteller waren verdient. Es war das dritte Stück, das Calenberger Cultour & Co in dieser Saison präsentierte. Es folgt am 12. Dezember das Kinderstück „Heidi“ (9 Uhr; Theater am Spalterhals) bevor dann am 13. Januar 2019 die Schauspieler Leonhard Lansink und Heinrich Schafmeister mit dem Stück „Kunst“ im Theater am Spalterhals zu Gast sind.

Foto: Sabine Haymann