Dem Kulturverein „Krawatte“ wird mehr Zeit für die ersten beiden Sanierungsphasen eingeräumt

Gegen die Stimmen der FDP, Aktiv für Barsinghausen und AfD hält der Ehrenamtsausschuss weiterhin an der Bewilligung eines städtischen Zuschusses in Höhe von 100.000 Euro fest

BARSINGHAUSEN (ta). Erst im Februar hatte der Rat einen Investitionszuschuss in Höhe von 100.000 Euro für den Kulturverein „Krawatte“ unter den Voraussetzungen beschlossen, dass die ersten beiden Bauabschnitte in der geplanten „Kulturfabrik Krawatte“ bis zum Jahresende 2018 fertiggestellt sind, dass der Verein eine selbstschuldnerische Bankbürgschaft vorlegt und dass die Krawatte für die Dauer von 25 Jahren die Einrichtung betreibt. Im heutigen Kulturausschuss informierte der 1. Stadtrat, Thomas Wolf, dass der Verein im April mitgeteilt habe, dass die Struktur des bisherigen Bauplans abgeändert werden müsse und es Änderungen bei den eigentlich fest eingeplanten Fördergeldern gäbe, so dass die ersten zwei Bauabschnitte erst bis Ende 2020 fertiggestellt werden könnten. Zum einen wurde der Bauabschnitt II in die Bauabschnitte 2A und 2B untergliedert. Mit der Fertigstellung von Abschnitt 2A wäre laut dem Verein eine eingeschränkte Nutzung mehrerer Räume durch die Kunstschule NOA NOA und den Kunstverein gegeben, während Abschnitt 2B auch den vollständigen Ausbau des Foyers (Eingangshalle) umfasse. Abgesichert durch den städtischen Zuschuss sowie Förderungen durch das niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (MWK) und der Stiftung Niedersachsen wäre die im Bauabschnitt I vorgesehene, dringend notwendige und sofortige Sanierung der Dächer. Nicht mehr in diesem Jahr zu realisieren sei hingegen der Abschnitt II mit dem Foyer, da laut Verein die erwarteten Fördergelder der „Aktion Mensch“ und der Regionalen Kofinanzierung (ReKo) nur anteilig und nicht in voller Höhe ausgezahlt würden. Wegen dieser Veränderungen musste sich der Ausschuss heute erneut mit der Bewilligung des 100.000 Euro-Zuschusses der Stadt befassen. Zu Verzögerungen könne es bei solchen Projekten immer kommen, meinte SPD-Ratsmitglied Claudia Schüßler, der städtische Zuschuss sei aber auch weiterhin ausreichend abgesichert. Für die CDU stellte Ratsherr Karl-Heinz Neddermeier klar, dass seine Fraktion nach interner Diskussion das Projekt weiterhin als Chance einstufe. Der Verein stehe aber in der Pflicht, weitere Finanziers „anzuzapfen“ und weitere Fördergelder zu beschaffen. FDP-Ratsherr Fred Wellhausen machte hingegen deutlich, dass seine Fraktion aufgrund der Verzögerungen und der mangelnden finanziellen Absicherung durch den Verein das Vertrauen in die Realisierung des Projekts „Krawatte“ verloren habe. Preissteigerungen im Baubereich würden die Finanzierung noch unsicherer machen als sie jetzt schon sei, so Wellhausen. Am Ende stimmte die Ausschussmehrheit aus SPD, CDU und Grünen für die geänderte Beschlussvorlage und damit für die Gewährung des städtischen Zuschusses, FDP, „Aktiv für Barsinghausen“ und AfD stimmten dagegen.

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