Demonstranten fordern Stopp des „türkischen Staatsterrors“ gegen die Kurden

Rund 70 Teilnehmer aus Barsinghausen, Wunstorf und Hannover fanden sich zur friedlichen Kundgebung am Mont-Saint-Aignan-Platz ein

IMG_9682BARSINGHAUSEN (ta). 70 Kurdischstämmige Bürger aus Barsinghausen, Wunstorf und Hannover demonstrierten heute in der Barsinghäuser Innenstadt gegen die massiven Repressalien und Gewalt des türkischen Staates in den von Kurden bewohnten Gebieten. Angemeldet wurde die friedliche Kundgebung von Grünen-Ratsherr Abdulselam Dogan, dessen Familie selber vor Jahrzehnten nach Deutschland geflohen war. Mit dabei waren auch Mitglieder vom kurdischen Volkshaus Hannover, die Flugblätter und Infomaterial verteilten. Die Demonstranten warfen insbesondere dem türkischen Präsident Erdogan vor, die Verhandlungen mit der kurdischen Seite aufgekündigt zu haben und nun unter dem Deckmantel zur Bekämpfung der Terrororganisation IS Angriffe gegen Kurden zu fliegen. Außerdem forderten sie die Freilassung des inhaftierten PKK-Chefs Öcalan. Für 17 Ortschaften im Südosten der Türkei habe der Staat zudem seit 180 Tagen eine Ausgangssperre verhängt, so dass auch die Nahrungsversorgung nahezu lahm gelegt worden sei, berichtete Dogan. Dort lebende Verwandte wüssten nicht mehr, wie es weitergehen solle, so der Ratsherr. Laut Dogan leben in Barsinghausen zirka 50 kurdische Familien, die aufgrund früherer Repressalien schon vor Jahren aus der Türkei geflohen waren. Unterstützt wurden die Demonstranten auch von mehreren deutschstämmigen Bürgern aus Barsinghausen. Präsent waren zudem Beamte vom hiesigen Polizeikommissariat.

IMG_9676

IMG_9678Foto: ta