„Der Bürgermeister hat sich eher mit der Verhinderung als Förderung von E-Mobilität hervorgetan“

Zur Einweihung der ersten öffentlichen E-Ladesäule in Barsinghausen hat Sybille Bruchmann-Busse einen Leserbrief geschrieben

BARSINGHAUSEN (red). „Mit einer gewissen Verwunderung muss man dieser Tage zur Kenntnis nehmen, wie sich der Bürgermeister über die Installation der ersten öffentlichen E-Ladesäule in Barsinghausen freut. Hat er doch in den letzten Jahren alles dafür getan, um eine Förderung der E-Mobilität zu verhindern. Erst  im August ist ein Antrag zur Beschaffung von E-Fahrzeugen (Kleintransporter) für den städtischen Fuhrpark von der Stadtverwaltung mit Gegenargumenten unterfüttert worden, die schon an Fake News grenzen. Letztlich wurde nur ein E-Fahrzeug bei acht anzuschaffenden Fahrzeugen beschlossen. Andere klimaschonendere Alternativen zu Verbrennern wurden gar nicht in Betracht gezogen. Zudem wurde im letzten Finanzausschuss noch einmal gesondert darauf hingewiesen, wie hoch die Investition für die Installation einer E-Ladesäule ist – man könnte auf die Idee kommen, die Stadtverwaltung würde den Beschluss nur unwillig umsetzen. Insgesamt scheint in der Stadtverwaltung mindestens eine Verzögerungstaktik hinsichtlich klimaschützender Maßnahmen – nicht nur im Bereich der E-Mobilität – vorzuherrschen. Wirft man einen Blick in die Nachbarkommune Gehrden, stellt man fest, dass Barsinghausen erheblichen Nachholbedarf hat. Eine vernünftige Ladeinfrastruktur ist ein relevanter Standortfaktor  – gerade für Mieterinnen und Mieter, die keine eigene Lademöglichkeit haben. Es braucht nun eine langfristige Strategie im Bereich der Mobilität für Barsinghausen, die stringent umgesetzt wird. In meinen Augen ist das ganz klar: alternative Antriebskonzepte fördern und damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung für einem möglichst klimaschonenden Verkehrssektor leisten. Verbrenner kaufen und sich mit einer E-Ladesäule ablichten lassen, ist scheinheilig.“

gez. Sybille Bruchmann-Busse

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