Der Haussperling belegt Platz 1 bei der „Stunde der Gartenvögel“

Die Nachtigall wird deutlich häufiger gesichtet / Mauersegler und Schwalben überraschen mit guten Ergebnissen

Belegt souverän den ersten Platz: Der Haussperling. – Foto: Frank Derer

REGION/NIEDERSACHSEN (red). Das Endergebnis der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ steht fest. „Wir haben inzwischen alle Meldungen ausgewertet und können nun das Endergebnis der Vogelzählung bekannt geben“, freut sich Gina Briehl vom NABU Niedersachsen. Das Spitzenfeld ist wenig spektakulär; dennoch gibt es einige Veränderungen zu den Vorjahren. Auf den ersten drei Plätzen liegen in Niedersachsen Haussperling (5,83 Tiere pro Garten), Amsel (3,47) und Star (2,88), gefolgt von Kohlmeise (2,73) und Blaumeise (2,15) auf den Plätzen vier und fünf. Der zum ersten Mal öffentlich gewählte Vogel des Jahres im Jahr 2021, das Rotkehlchen, fliegt landes- und bundesweit auf Platz elf und schneidet damit etwas schlechter ab als im Vorjahr. Die Top Fünf bundesweit sind ähnlich mit den Platzierungen in Niedersachsen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass in Niedersachsen der Star vor der Kohlmeise platziert ist. „Dies ist aus eine erfreuliche Überraschung, da dessen Bestände infolge des Verschwindens von Wiesen und Weiden, in denen der Star seine Nahrung findet, seit Jahren rückläufig sind“, so Gina Briehl.

Besonders auffällig in diesem Jahr sind die Zahlen für die Nachtigall: Im Vergleich zu den letzten Jahren wurde die Nachtigall deutlich häufiger gesichtet. Konkret erzielt sie bundesweit ein Plus an Sichtungen von 114 Prozent; in Niedersachsen sogar ein Plus von 253 Prozent. Die Nachtigallen waren in diesem Jahr etwa eine Woche früher aus ihren Winterquartieren in Afrika zurück als im letzten Jahr. Entsprechend früher startete auch die Balz- und Brutaktivität. „Die Stunde der Gartenvögel ist in diesem Jahr offenbar in die Phase der größten Balzaktivität der Nachtigall gefallen. Viele Männchen waren noch auf der Suche nach einer Partnerin. Daher konnten viele der variantenreichen und ausdauernden Sänger am zweiten Maiwochenende gehört und gesehen werden“, erklärt Gina Briehl. Dass die Nachtigall in diesem Jahr so häufig zu sehen und vor allem noch mehr zu hören war, freut die Ornithologen des NABU besonders. „Nachtigallen gehören zu den wenigen Langstreckenziehern, die im Bestand zunehmen“, sagt die NABU-Mitarbeiterin. „Laut Nationalem Vogelschutzbericht hat sich ihre Anzahl allein zwischen 2004 und 2016 um 26 Prozent erhöht.“

Schwalben und der Mauersegler mit überraschend guten Ergebnissen: Auch Mauersegler, Mehlschwalben und Rauchschwalben konnten in diesem Jahr insbesondere in Niedersachsen deutlich häufiger gesichtet werden. „Das liegt sicher auch an der stabilen Hochdruckwetterlage mit schönem Wetter am Zählwochenende, die eine Beobachtung dieser Tiere leichter machte“, nimmt Gina Briehl an.

Foto: Frank Derer