Der NABU trauert um sein verdientes Mitglied Edmund Stock

Nachruf von Elke Steinhoff, Vorsitzende des Naturschutzbundes Barsinghausen

BARSINGHAUSEN (red). „Überraschend für uns alle ist kürzlich unser NABU-Mitglied Edmund Stock im Alter von 80 Jahren gestorben, friedlich in seinem Zuhause in Egestorf. Noch vor 4 Wochen traf ich ihn dort, wo er sich stets am liebsten aufhielt: draußen in der Natur. An diesem kühlen Spätherbsttag war er am „Stock-Bach“ unterwegs, seinem Lieblingsbach, den er noch niemals ausgetrocknet gesehen hatte, mit dem Fahrrad, Fernglas und mit diversen Bestimmungsbüchern in der Tasche. Er erzählte mir von den zahlreichen Pilzsorten und Schmetterlingsarten, die dort alle einmal zahlreich vorkamen und die heute eine Seltenheit geworden sind, etliche hatte er seit 15 jahren schon nicht mehr gesehen. Ja, Edmund Stock war ein Kenner der heimischen Flora und Fauna, als Autodidakt hatte er sich in seiner Freizeit viele Kenntnisse erworben. Er wusste immer Bescheid, wenn man ihn nach dem Namen oder Lebensbedingungen von Wildtieren oder Pflanzen fragte. Edmund Stock gab sein Wissen gerne weiter, er unternahm  zahlreiche Führungen, sehr gerne auch mit Kindern, mit ihm wurden die alte Halde oder die nahen Wälder in Barsinghausen ein spannender Zoo und Naturerlebnispark. Auch war er aktiv an Infoständen und bei NABU-Veranstaltungen. Gerne arbeitete er auch praktisch/handwerklich und baute zusammen mit Karl Närmann, Wilhelm Böhm und Kindern unzählige Nistkästen für Höhlenbrüter, besonders auch für Schleiereulen oder Turmfalken, die dann in alten Gemäuern installiert wurden und später immer auch noch gereinigt werden mussten. Bei all`seinen ehrenamtlichen Aktivitäten war Edmund stets bescheiden und zurückhaltend, er arbeitete lieber im Stillen und machte nicht viel Aufhebens von seinen Naturschutzaktivitäten. Er wird uns sehr, sehr fehlen. Naturkenner wie Edmund Stock sind selten geworden in der modernen Welt. Dabei sind Fachleute doch so wichtig, wenn es um Kartierungen und Bestandserhebungen geht. Leider ist das Interesse und die Kompetenz an Kenntnissen über die heimische Tier- und Pflanzenwelt zurückgegangen, auch an den Universitäten, in den Behörden und in der Politik. Edmund Stock wird im Ruheforst-Deister in Bredenbeck seine letzte Ruhe finden, in einer Umgebung, die er sehr liebte.

In stiller Trauer, das NABU-Team.“ (gez. Elke Steinhoff)