Der NABU unterstützt den Erhalt von strittigen Bäumen in der Kirchdorfer Straße „Die Heide“

Lesen Sie zum Thema einen Leserbrief der Vorsitzenden des NABU-Barsinghausen, Elke Steinhoff

KIRCHDORF (red). „Beim Bauausschuss am 29.10.2019 ging es zum wiederholten Male um den Antrag von Bewohnern in der Straße „Die Heide“, die Straßenbäume an ihrer Grundstücksseite zu entfernen. Herr Bernsdorff von der Stadt Barsinghausen setzte sich für den Erhalt der Bäume ein, da diese gesund seien, keine Gefährdung darstellten und zur Verkehrsberuhigung und zu einem positiven Stadtklima beitrügen. Die Baumgegnerin ließ nicht locker und beklagte sich über Beschattung, „eine grüne Wand“, „Müll und Dreck“ wegen der Blüten und Blätter, die Unmöglichkeit von Fotovoltaik und eine Grundstückswertminderung. Einzelne Ratsmitglieder zeigten Verständnis für die Kläger und wünschten sich „Kompromisse“. Nach Herrn Bernsdorff Ansicht würde das Nachgeben bei diesem Thema einen Präzedenzfall schaffen, folglich würden weitere Baumgegner Wünsche äußern, von der Komplettentnahme der Bäume bis hin zum Beschnitt, der ganz unterschiedlich gewünscht wird vom radikalen Rückschnitt bis hin zur Baumhalbierung in Längs- oder Höhenrichtung. Das würde die Bäume massiv schädigen, verunstalten und ständige weitere Rückschnittmaßnahmen erfordern, ein Unding also auch angesichts der Kosten. Das Anliegen der Beschwerdeführerin wurde vertagt, das Ergebnis ist also noch offen. Der NABU Barsinghausen unterstützt die Position von Herrn Bernsdorff. Straßenbäume gehören in jeden Ort. Wer sie bedauerlicherweise nicht als Bereicherung des Wohnumfeldes empfindet, muss sie wenigstens dulden. Sie sind ein wertvoller Bestandteil unserer besiedelten Gebiete und werten die Wohn- und Arbeitsqualität optisch und ökologisch erheblich auf. Es passt nicht in die Zeit, wenn angesichts von Klimawandel und zunehmender Bebauungsdichte die Beseitigung von Bäumen verlangt wird. Groll und Abneigung gegen „störende Bäume“ einzelner Anrainer sind aber leider nicht so leicht einzudämmen, wenn sich die Ansichten der Betroffenen erst einmal verhärtet haben. Mein Tipp an die Klägerin: Man sollte versuchen, sich mit dem „Unvermeidlichen“ zu arrangieren, das Positive zu sehen und den Blick auf die „Problembäume“ ändern hin zu „Schmuckbäumen“. Mit anderen Worten: Man kann sich mächtig aufregen, man kann es aber auch bleiben lassen. Man sollte auch das leidige Laubrechen positiver sehen, nicht nur als Mühe sondern eher als Bewegung an der frischen Luft, die den Kopf frei macht. Das ist billiger als Sport in Hallen.“

Elke Steinhoff vom NABU-Barsinghausen

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