Der Regen kam zu spät: Landwirte rechnen eher mit durchschnittlichen Ernteerträgen

REGION (red).

Der niedersächsische Bauernverband hat jetzt seine Einschätzung zur diesjährigen Ernte abgegeben. Demnach wird mit einer durchschnittlichen Ernte gerechnet – der nötige Regen kam für die Winterkulturen zu spät. So enttäuschen Wintergerste und Weizen in Qualität und Ertrag, es gibt aber regional sehr große Schwankungen. „In den vergangenen Monaten hat es zwar etwas geregnet, aber dieses Frühjahr gehört zu den trockensten, das je verzeichnet wurde. In Nordwesteuropa hat sich ein Niederschlagsdefizit aufgebaut, das auch wir in Niedersachsen vor uns herschieben“, erklärt der Vorsitzende des Ausschuss Pflanze, Karl-Friedrich Meyer. Aktuelle Niederschläge sind für die Sommerkulturen wichtig, das Regendefizit bleibt aber bestehen. Das bekommen vor allem die Grünlandregionen und Milchviehhalter zu spüren, die kaum Futter für ihr Vieh einfahren können. Niedersachsens Landwirte haben den Anbau von Winterweizen um gut zehn Prozent von 402.400 Hektar (ha) auf knapp 360.000 ha reduziert. Sommerweizen hingegen wurde für dieses Jahr auf 5.200 ha statt 3.900 ha angebaut, was einen Anstieg von über 33 Prozent ausmacht. Insgesamt reduziert sich die Getreideanbaufläche in Niedersachsen von 818.000 ha in 2019 auf nunmehr 798.600 ha. In Niedersachsen wurde 2019 eine Ernte von 6,4 Mio. t eingefahren. Deutschlandweit wird eine nur unwesentlich höhere Ernte als im Vorjahr erwartet.

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