Der Unterboden auf den Feldern ist noch immer zu trocken

REGION/NIEDERSACHSEN (red).

Der Regen kam zur Aussaat des Wintergetreides gerade richtig, es war genug Feuchtigkeit im Boden, sodass die Saat gut aufgelaufen ist. Aber der Unterboden ist zu trocken. Wir Landwirte und auch der Wald brauchen einen richtigen Winter mit einer ordentlichen Schneedecke“, hofft Karl-Friedrich Meyer auf größere Niederschlagsmengen in den kommenden Monaten. Für die anstehenden Feldarbeiten kommt die aktuell relativ trockene Phase den Landwirten sehr entgegen: die Winterweizen-Aussaat sowie die Zuckerrübenernte sind unter besten Bedingungen weit fortgeschritten. Und auch die geringe Feuchtigkeit um die 28 Prozent beim Körnermais sei viel wert, zeigt der Vorsitzende des Pflanzenausschusses im Landvolk die positive Seite des trockenen Wetters auf. Auch Zwischenfrüchte helfen, den Boden vor Erosion und Austrocknung zu schützen. Aktuell blühen Phacelia und Senf lila beziehungsweise gelb auf den Feldern. „Der Senf bedeckt das Feld und unterdrückt so die Unkrautneubildung. Er wächst bis Weihnachten, bleibt dann über den Winter stehen bis er abfriert und wird später eingearbeitet“, erklärt der Vorsitzende des Pflanzenausschusses. Auch die Blätter der Phacelia bewirken eine gute Bodenbeschattung und Unkrautunterdrückung. Phacelia gilt als Gesundungsfrucht, denn die hohen Mengen organischen Materials, die im Boden verbleiben, erhöhen den Humusgehalt und so die Ertragfähigkeit der Böden. „Aufgrund knapper, aber ausreichender Bodenfeuchte können wir Landwirte Pflanzenschutz im Wintergetreide im Herbst mit sehr geringen Aufwandmengen durchführen“, erklärt Karl-Friedrich Meyer und verzeichnet eine gute und schnelle Herbstbearbeitung der Felder. Kummer bereiten dem Vorsitzenden die geringen Niederschläge insgesamt. Regional sehr unterschiedlich regnete es 2020, sodass von einem dritten Trockenjahr in Folge gesprochen wird. „Insgesamt ist die klimatische Wasserbilanz im Negativen. Feld und Wald benötigen dringend Niederschläge, damit die Wasserspeicher weiter aufgefüllt werden“, wünscht sich Meyer. Laut dem Fachverband Feldberegnung fiel das Defizit der klimatischen Wasserbilanz im Vergleich zum langjährigen Mittel überdurchschnittlich hoch aus.

Foto: Landvolk