Der Verbleib der Bert-Brecht-Schule am jetzigen Standort ist wieder eine Option

Stadtrat Thomas Wolf: Über den Standort der Förderschule noch einmal nachdenken und mit der Politik diskutieren

BARSINGHAUSEN (ta/red). Die bauliche Neustrukturierung der Barsinghäuser Schullandschaft sorgt seit Jahren für hitzige Diskussionen und mitunter für nicht enden wollende Debatten – erinnert werden darf in diesem Zusammenhang nur an die Auseinandersetzungen zum Standort und zum Neubau der Wilhelm-Stedler-Schule. Auch der bisher von der Verwaltung angestrebte Umzug und die Integration der Bert-Brecht-Schule in das Schulzentrum am Spalterhals ist keinesfalls unumstritten. Eindeutig für einen Verbleib der BBS am jetzigen Standort in der Schulstraße hatte sich die Schulleitung der Förderschule ausgesprochen. Zu Wort gemeldet hatten sich auch mehrere lokale Initiativen und Vereine, die die Mehrzweckhalle der BBS für eigene Veranstaltungen nutzen. Außerdem beherbergt die Brechtschule auch die exzellent eingerichtete Küche der Volkshochschule Calenberger Land. Vonseiten verschiedener Ratspolitiker wird darüber hinaus auf die immensen Ausgaben verwiesen, die die Stadt im Zuge der schulischen Neubau- beziehungsweise Sanierungspläne stemmen muss. Da die Bausubstanz der BBS grundlegend noch als gut angesehen wird, könnten durch einen Verzicht auf den BBS-Umzug also Kosten gespart werden.

Auf Nachfrage von Deister Echo sagt dazu der 1. Stadtrat, Thomas Wolf: „Die Verwaltung kann sich gut vorstellen, über den Standort der BBS noch einmal nachzudenken. Die Entscheidung kann jedoch nicht losgelöst von den Plänen für die Sanierung das Schulzentrums am Spalterhals und dem Neubau der WSS gesehen werden. Alle wesentlichen schulpolitischen Entscheidungen, die wir in Barsinghausen jetzt treffen müssen, hängen miteinander zusammen. Der Grund dafür, die BBS am Standort Spalterhals neu zu bauen, waren die möglichen Synergien, die sich in einem solchen Schulzentrum auch für die BBS ergeben. Beispielhaft seien nur die größeren Sportanlagen, die Mensa, die Nähe zum Deister oder das großzügige Gelände an sich genannt. Auch mögliche Kooperationen mit der Lisa-Tetzner-Schule ließen sich durch eine Verortung am Spalterhals deutlich leichter realisieren. Einen solchen Neubau haben wir bei den Planungen für das Schulzentrum mitgedacht. Dem gegenüber steht im Wesentlichen der Wunsch der BBS selbst, die Schülerinnen und Schüler der BBS eben nicht an einem großen Schulzentrum, sondern eher für sich in einem überschaubaren Bereich zu beschulen. Beide Ansätze haben sicherlich ihre Berechtigung. Als Verwaltung kann ich mir jedoch gut vorstellen, aus wirtschaftlichen Gründen die vorhandene Bausubstanz der BBS an der Schulstraße eher zu sanieren, als eine völlig neue Schule zu bauen. Den aktuell nicht nutzbaren Altbau der BBS wird die Verwaltung sicherlich benötigen, um während der langen Bauphase für die neue WSS eine Beschulung der dortigen Grundschüler zu gestalten. Ob wir den Altbau deswegen nur „notdürftig“ sanieren oder ihn für eine nachhaltige Nutzung wieder herstellen, werden wir in der Politik noch diskutieren“, so Thomas Wolf.

Foto: BBS / Stadt / ta