BARSINGHAUSEN (red).
Seit einigen Jahren besucht der Deutschrapper Ben Salomo bundesweit Schulen, um über Antisemitismus und Ausgrenzung aufzuklären. Am gestrigen Montag machte er Station an der Goetheschule KGS-Barsinghausen. In Begleitung von Christoph Giesa von der Friedrich-Naumann-Stiftung sprach er in zwei Veranstaltungen vor dem 9. und 10. Jahrgang je eineinhalb Stunden und schilderte seine autobiographischen Erfahrungen und sensibilisierte: »Antisemitismus ist ein Chamäleon. Er tarnt sich in immer neuen Formen.« Als erfolgreicher Rapper, Produzent – und Jude – kennt Ben Salomo diese Szene von Innen. Die Erfahrungen, die der Musiker dort machte, führten ihn dazu, sich gegen Antisemitismus und Alltagsrassismus zu engagieren.
Mit seinem Vortrag „Antisemitismus in der deutsche Rap-Szene“ informierte er die Jugendlichen auf unterschiedlichen Ebenen. Er präsentierte dabei populäre Deutschrapp-Musikstücke und forderte so die Jugendlichen auf, genau hinzuhören. Ben Salomo führte über einen historischen Exkurs hin zur aktuellen Gegenwart. Dabei erzählte er auch von seiner Angst, die ihn seit dem 7. Oktober 2023 – dem Tag des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf einen Kibbuz und ein Musikfestival in Israel – in einer Größenordnung begleite, die für uns hier jenseits des Vorstellbaren liegt und seiner Erfahrung nach oft zu schnell bagatellisiert wird. Die Friedrich-Naumann-Stiftung begleitet Ben Salomo seit fünf Jahren und macht so eine Sensibilisierung und Aufklärung an Schulen möglich. Am 11. März besucht Philip Schlaffer die KGS, ein Aussteiger aus der rechtsextremen Szene und informiert in diesem Schuljahr zum zweiten Mal vor Schülerinnen und Schülern über seine Erfahrungen. Auch diese Veranstaltung wird über die Friedrich-Naumann-Stiftung ermöglicht.
Text: Ines Zemkalis/Isabelle Jeschke-Franzius / Fotos: KGS