DGB-Chef Pöllath: „Wehret den Anfängen“

Im Saal der Mariengemeinde konnte die Gewerkschaft heute rund 40 Teilnehmer bei der traditionellen Neujahrsbegegnung begrüßen

DGB-Vorsitzender Michael Pöllath (li.) und Ingo Arlt von der IG Metall (re.) begrüßen Johannes Grabbe vom DGB-Landesbezirk als Hauptredner.

BARSINGHAUSEN (ta). Zur traditionellen Neujahrsbegegnung des DGB-Ortsverbands konnte der Vorsitzende, Michael Pöllath, heute knapp 40 Teilnehmer begrüßen. Anders als in den Vorjahren fand diese diesmal nicht in der Waschkaue II statt. Zu dem Raumwechsel habe man sich entschlossen, weil die „Junge Alternative“ den Zechensaal vor wenigen Monaten problemlos habe anmieten können. Ausschlaggebend hierfür seien laut der Geschäftsführung der Alten Zeche ausschließlich monetäre Gründe gewesen. Dass auch die Verwaltungsspitze in Person von Stadtrat Thomas Wolf bei der Vermietung des öffentlichen Raums auf ihre Neutralitätspflicht verwiesen habe, zeige, dass sie aus der Geschichte nichts gelernt habe.

Hier hätte sich Pöllath mehr Haltung von der Verwaltung und von der Alten Zeche gewünscht. Schlimm sei, dass die Entscheidung für besagte Vermietung an die AfD-Jugend hinter verschlossenen Türen erfolgt sei – hier zeigten Beispiele aus anderen Kommunen, dass es auch anders gehe, betonte Pöllath. Mit Blick auf die anstehende Europawahl bleibe zu hoffen, dass der Trend hin zu mehr Nationalismus gestoppt werden könne. In Deutschland gelte es insbesondere der gewerkschaftsfeindlichen AfD die Stirn zu bieten. Wenn ein örtlicher Vertreter der rechten Partei in sozialen Medien zu einem Verbot der Gewerkschaften aufrufe, müsse man das sehr ernst nehmen. „Wehret den Anfängen“, sagte Pöllath, auch vor diesem Hintergrund habe sich der DGB dazu entschlossen, die Neujahrsbegegnung nicht in der Waschkaue zu veranstalten. Als Hauptredner folgte Johannes Grabbe vom DGB-Landesbezirk Niedersachsen-Bremen-Sachsen-Anhalt, der sich in seiner Rede der Zukunft Europas widmete.

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