DGB-Ortsverband will „menschenfeindlichen Organisationen wie der AfD die Stirn bieten“

Bei der traditionellen Neujahrsbegegnung der Gewerkschaft referierte Thomas Müller vom IG Metall-Landesbezirk zum Thema „Gute Arbeit – Transformation – Klimaschutz“ / Unterstützung von örtlichen Beschäftigten in Tarifkonflikten

Ingo Arlt vom DGB-Ortsverband (li.) begrüßt den Referenten, Thomas Müller, vom Landesbezirk der IG Metall.

BARSINGHAUSEN (ta). Bei der heutigen Neujahrsbegegnung vom DGB-Ortsverband Barsinghausen konnte Gewerkschafter Ingo Arlt Thomas Müller vom Landesbezirk Niedersachsen-Sachsen-Anhalt der IG Metall als Referent begrüßen.

Als Hauptredner widmete sich Müller dem Thema, wie die Arbeitswelt hin zu mehr Klimaschutz transformiert werden kann und dabei die Beschäftigten in den Betrieben mitgenommen werden können. Vorab hatte Arlt in seiner Begrüßung auf einen der Schwerpunkte der gewerkschaftlichen Arbeit vor Ort hingewiesen. Wo es möglich sei, unterstütze man die Beschäftigten, um drohenden Stellenabbau abzuwenden beziehungsweise beim Kampf um bessere Arbeitsbedingungen oder für eine höhere Bezahlung. Als Beispiele nannte Arlt den Warnstreik bei der Firma Bergmann im vergangenen, wo zumindest erst einmal das Erreichen von Verhandlungen mit der Firmenleitung und eventuell auch von unterschriftsreifen Ergebnissen in den kommenden Wochen erreicht hätten werden können, sowie die Tarifauseinandersetzung bei Delta Stahl, wo ganz aktuell ein engagiertes Betriebsratsmitglied vor seiner Entlassung stehe. Wildwest-Methoden kämen in der Arbeitswelt leider häufiger vor, aber die Gewerkschaft stehe auch hier an der Seite der Arbeitnehmer.

Zur Aufgabe des DGB gehöre zudem auch, gewerkschafts- und in Teilen menschenfeindlichen Organisationen wie der AfD die Stirn zu bieten. Aus diesem Grund sei man auch Mitglied im Verein „Barsinghausen ist bunt“. Wie brandgefährlich auch die Barsinghäuser AfD trotz ihrer Halbierung im Rat sei, zeigten die Aktivitäten und Äußerungen der beiden Parteimitglieder der Fraktion. Dass der Ratsherr Schulz offensichtlich mit der bestehenden Rechtsordnung wenig am Hut habe, bewiesen dessen Mitgliedschaft in der Facebook-Gruppe „Bürgerwehr Langreder“, die die Deutschen ein „bierverkacktes Volk“ nenne, oder dessen Meinung, dass der 2. Weltkrieg Deutschland aufgezwungen worden sei. Darüber hinaus sei AfD-Ratsherr Siedler-Borker Anfang Juni in Magdeburg bei einem Besuch des sogenannten „Staatspolitischen Kongresses“ fotografiert worden, bei dem bekannte AfD-Funktionäre auch mit einschlägig bekannten Rechtsextremisten, wie der „Identitären Bewegung“ aufeinander getroffen seien. „Wer sich dort aufhält, will das sogenannte „verhasste System“ abschaffen“, kritisierte Arlt deutlich. Hinsichtlich des Veranstaltungsortes der DGB-Neujahrsbegegnung sagte Arlt, er sei optimistisch, dass diese im kommenden Jahr wieder auf dem Zechengelände stattfinden werde. Die Gewerkschaft hätten zuletzt deutliche Signale erreicht, nach denen es seitens der Alten Zeche eine deutliche Korrektur bei der Vergabe von Mietverträgen für Veranstaltungen gegeben habe. Anmerkung der Redaktion: Der DGB hatte der Waschkaue im Besucherbergwerk vor einem Jahr den Rücken gekehrt, weil dort mehrere Veranstaltungen der AfD durchgeführt worden waren.

Foto: ta