DGB und Naturfreunde: „Das Kulturzentrum „Krawatte“ muss her“

Der Vorsitzende vom Kunstverein, Friedrich Holtiegel, referierte im Naturfreundehaus

unbenanntBARSINGHAUSEN (red). Friedrich Holtiegel, Vorsitzender des Kunstvereins Barsinghausen, zog mit seinem Vortrag über die Fragen  „Was ist Kunst?“ und „Was ist Kunst in Barsinghausen?“ 30 Interessenten an, die im Rahmen des Politischen Spätschoppens einen interessanten Vortrag hörten, bei dem sie gemeinsam Positionen zu der umstrittenen Frage nach Wesen und Inhalt von Kunst entwickelten. Holtiegel verstand es, mit seiner Präsentation nicht nur ein tieferes Verständnis für die Kunst in ihrer geschichtlichen Entwicklung, sondern auch in ihren ganz unterschiedlichen Dimensionen zu wecken. Jede und jeder durfte und sollte sich demokratisch einbringen und davon wurde rege Gebrauch gemacht. Die Veranstaltung, die sonst auf etwa zwei Stunden angelegt war, schloss nach einer langen, aber anregenden Debatte erst nach etwa drei Stunden. In seiner Einführung wies Holtiegel an Hand des Isenheimer Altars, der Skulptur des David von Michelangelo und einem Bild von Otto Dix auf die gesellschaftlichen Bezüge bildender Kunst hin und weckte Interesse und Verständnis auch für moderne, abstrakte Kunst. Aber nicht nur diese Themen fesselten die Besucher. Im zweiten Teil der Veranstaltung rückte die Frage ins Zentrum, ob und wie Kunst in Barsinghausen ihren Platz finden sollte. Einige waren sich Naturfreunde, Gewerkschafter und Besucher darin, dass Barsinghausen dringend einen Ort braucht, in dem sich kulturelle Aktivitäten ohne kommerziellen Druck in einem freien Raum für Kreativität und Werke entfalten kann. Die derzeitigen Möglichkeiten dafür reichen nicht aus, auch wenn es gute Orte für Kunst in den Barsinghäuser Schulen gibt. In der Diskussion wurde auf die positive Funktion hingewiesen, die die Hannöverschen Freizeitheime für die Entwicklung von bürgerschaftlichem Engagement gehabt haben und noch haben. „Ohne die Freizeitheime wäre Hannover nicht dass, was es heute ist,“ führte Wilfried Gaum, der zusammen mit Michael Pöllath die Politischen Spätschoppen ausrichtet, aus, „und einen solchen Ort, an dem sich auf kulturelle Aktivitäten konzentrieren und bündeln können, kommen wir in Barsinghausen nicht aus!“. Das war auch die ganz überwiegende Meinung der Besucher, so dass am Ende des Abends Einigkeit bestand: „Das Kulturzentrum „Krawatte“ muss her!“ Diese maßgeblich vom Kunstverein Barsinghausen getragene Initiative wurde den anwesenden Ratspolitikern von SPD, CDU und FDP für die kommenden Haushaltsberatungen im Rat der Stadt ans Herz gelegt.