Die Belastungen für Familien, Kinder und Jugendliche in der Corona-Krise sind enorm

Die Stadt versucht, mit vielfältigen Projekten, Ideen und Angeboten zu helfen

Jugendpfleger Björn Wende

BARSINGHAUSEN (ta). Auf Antrag der CDU/FDP-Ratsgruppe war die Verwaltung aufgerufen, ein Konzept zu entwickeln, mit dem Familien mit Kindern in der Corona-Krise entlastet werden sollen. Jugendpfleger Björn Wende stellte dazu im Sozialausschuss die Ansätze, Projekte und Ideen vor. Da Familien mit ihrem Nachwuchs – und hier insbesondere die Alleinerziehenden – besonders hart von den Auswirkungen des Lockdowns betroffen seien, habe die Jugendpflege beispielsweise das Projekt zur Unterstützung beim Homeschooling entwickelt. Mit Blick auf die Digitalisierung sollten die Angebote noch ausgeweitet werden. Für die Kinder und Jugendlichen seien in der jetzigen Lage vielfach die normalen sozialen Kontakte, wie die Sportvereine, weggebrochen, was auch zur Vereinsamung führen könne. Die Eltern kämen wegen der Dauerbelastung in der Erziehung kaum noch zur Ruhe und auch die häusliche Gewalt nehme zu. Grundsätzlich sei es die Aufgabe vom Bund und von den Ländern, hier die richtigen Weichen zu stellen. Zudem sei die Stadt bestrebt, zu unterstützen und niedrigschwellige Beratungsangebote zu machen, so Wende. Seitens der Kitas werde eine Notbetreuung vorgehalten, darüber hinaus werde auch versucht, den Kontakt zu den Kindern in den Elternhäusern aufrecht zu erhalten. Es gebe kreative „Tüten-Angebote“, Live-Chats, digitale Buchvorlesungen, Gespräche an den Haustüren sowie Telefonate. In der Jugendarbeit erfreue sich der digitale Jugendraum „JuBa“ großer Beliebtheit, hinzu kämen unter anderem die Graffiti-Aktionen oder auch das Basteln aus der Tüte. Die Schulen wiederum seien durch das Homeschooling vor eine riesige Herausforderung gestellt. Hier gibt es für Schüler, die im häuslichen Umfeld nicht lernen könnten, eine erweiterte Notbetreuung und auch Beratung. Die Organisation dieser Angebote obliege den Schulen und nicht der Verwaltung. Im nächsten Schulausschuss soll das Thema Homeschooling mit Berichten aus den Schulen stärker beleuchtet werden. Um die Situation von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern etwas zu verbessern, sei die Stadt dabei, weitere Ideen zu sammeln, eventuell könne eine präsente oder digitale Hausaufgabenhilfe organisiert werden. Auf dem Plan stünden auch die Etablierung einer Einkaufshilfe für Alleinerziehende oder die Aufwertung von Spielplätzen. Ob die Idee, Sporthallen für einzelne Familien zu nutzen, realisierbar sei, sei hingegen eher fraglich, gab Wende zu bedenken.

Foto: Stadt