Die Schwerpunktwehr Barsinghausen geht durchs Feuer

Trainiert wurde die Brandbekämpfung auf höchstem Niveau

BARSINGHAUSEN/EMPELDE (red). Unter einsatzrealen Bedingungen konnten am Samstag elf Feuerwehrangehörige der Schwerpunktfeuerwehr Barsinghausen, Brandbekämpfung auf höchstem Niveau erleben und vertiefen. In der feststoffbefeuerten Rauchgasdurchzündungsanlage des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Empelde wurde in unterschiedlichen Ausbildungseinheiten das komplexe Brandbekämpfungswesen durch ein hoch motiviertes sowie kompetentes Team praxisnah und lehrreich vermittelt. Bevor es jedoch zur Praxis ging, nahmen alle Teilnehmer der Lehrveranstaltung zwei Tage zuvor an einer theoretischen Unterweisung teil. Dieses ist nicht nur vorgeschrieben, es diente jedem Feuerwehrangehörigen das bereits Erlernte aufzufrischen und zu festigen. Zudem wurde auf die speziellen Gefahren, einer feststoffbefeuerten Rauchgasdurchzündungsanlage, eingegangen und klare Befehle sowie Verhaltensweisen in der Übungsanlage festgelegt.

Am „praktischen Samstag“ unterstützten unsere Kameradinnen und Kameraden die Ausbilder beim Aufbau der Übungsanlage mit allen zugehörigen Komponenten, wie: Bestückung des Brandraumes, Aufbau der Löschwasserversorgung und Aufbau der weiteren Stationsausbildungen. Auch eine Sicherheitsunterweisung sowie ein medizinischer Befund aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer durfte natürlich nicht fehlen. Nach einem hervorragenden Frühstück stiegen wir in die praktische Ausbildung ein. Zuerst wiederholten wir unsere Kenntnisse in der „Türöffnungsprozedur“ (dies ist eine Methode, eine Tür zu öffnen, hinter der es brennt. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf Effektivität und daraus resultierender Löschmittelreduzierung sowie Schutz der eingesetzten Feuerwehrkräfte).

Im Anschluss begann der warme Teil der Ausbildung…und es wurde immer wärmer! Beim Anfeuern der Brandübungsanlage lagen alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zwei Reihen nebeneinander, dicht gestapelt, in Nähe des Brandraumes, um die erste Wärme zu spüren und sich daran zu gewöhnen. Im weiteren Verlauf konnten sechs Teams, mit der Unterstützung eines Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Empelde, den ersten Wärmegewöhnungsgang aufnehmen. Hierzu wurde eine Menschenrettung (=Übungspuppe) in der verwinkelten Übungsanlage durchgeführt, ein wasserführendes Strahlrohr zum Selbstschutz wurde immer mitgeführt. Hiernach konnte jedes Team das darauffolgende Team, in der Übungsanlage, beobachten sowie die ersten Rauchgasdurchzündungsphänomene lesen und erkennen. Weiter folgte ein stetiger und schneller Wechsel der Teams mit  Löschmittelabgabe und des Blockens mehrerer Rauchgasdurchzündungen (Rauchgasdurchzündung = schnelles entflammen aller Rauchgase im Raum mit daraus resultierendem Vollbrand des Raumes, meist nach einem Schwelbrand). Auch hierbei konnte immer das letzte aktive Team das darauffolgende Team beobachten und Rückschlüsse für den eigenen realen Einsatz erlernen. Die Effizienz wurde, trotz stetig steigender Temperaturen in der Übungsanlage, von Durchgang zu Durchgang verbessert.

Auch zum Schluss versammelten sich alle Teams noch einmal in der Übungsanlage um richtige Hitze zu spüren. Die Tür zum Brandraum wurde vollständig geöffnet und aus zwei Strahlrohren wurde Wasser abgegeben, das Resultat war eine Dampfwolke, die durch jede Schutzmembran moderner und lebenswichtiger Feuerwehrschutzkleidung schlägt. Ein weiterer Einsatz, mit durchnässter Kleidung, ist auch bei einem realen Brandeinsatz nicht mehr möglich! Dieses wurde jedem bewusst! Gefühlt ging die Ausbildungsveranstaltung viel zu schnell vorbei. Nach dem gemeinsamen Aufräumen, wurde geduscht und es gab ein ebenbürtiges Mittagsbuffet im Vergleich zum Frühstück. Bei einer Feedbackrunde kamen überaus positive Resonanzen über die Form und die Durchführung der Ausbildung auf, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig das solch eine praxisorientierte Ausbildung nicht nur sinnvoll ist, sondern zum Standard in der Atemschutzausbildung gehören muss. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer wünschen sich noch einmal wiederzukommen, kennen allerdings auch den weiteren Bedarf anderer Feuerwehren an solch einer komplexen und finanziell aufwändigen Ausbildung. Leider konnten wir uns nicht in gebührender Form von den Ausbildern und weiteren Mitwirkenden verabschieden, da die Kameradinnen und Kameraden zu ihrem nächsten realen Brandeinsatz gerufen wurden. Dieses möchten wir hiermit jedoch sehr gerne nachholen: Die Kameradinnen und Kameraden der Ortsfeuerwehr Barsinghausen bedanken sich beim Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Empelde, dem gesamten Organisationsteam, der perfekten Küchencrew, allen Ausbildern, dem medizinischen Fachpersonal (dass uns den gesamten Tag betreut und versorgt hat) sowie den Mitarbeitern der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg!

Foto: Feuerwehr