Ehrung von Jubilaren, Rückblick in die Parteigeschichte und Wahlkampf
GOLTERN (ta). Mit einem Fest im Garten hat die SPD-Abteilung Goltern gestern in Eckerde ihr 75-jähriges Bestehen gefeiert. Festredner, Bundestagsabgeordneter Matthias Miersch, betonte angesichts der aktuellen Krisen und Herausforderungen den sozialen Zusammenhalt, während der Vorsitzende der örtlichen SPD, Stephan Täger, die Entwicklung in den letzten Jahrzehnten ins Gedächtnis rief. Feierliche Höhepunkte waren aber die Ehrungen der Jubilare. Mit Urkunden ausgezeichnet wurden Michael Rasser für 50 Jahre, der ehemalige Abteilungsvorsitzende, Michael W. Gertich, für 35 Jahre, der stellvertretende Vorsitzende, Norbert Steinbach, für zehn Jahre sowie Lars Erik Lange für fünf Jahre Parteizugehörigkeit. Nach dem 2. Weltkrieg sei der Ortsverein am 2. Februar 1946 in einer Gastwirtschaft in Nordgoltern gegründet worden. Täger erinnerte, dass sich in den Folgejahren zahlreiche Vereine in den Dörfern gegründet hätten und dass die SPD auch den einstigen Bürgermeister der ehemaligen Gemeinde Goltern gestellt habe. Besonderen Applaus gab es, als Täger die frühere Abteilungsvorsitzende, Heide Hamann, die Kandidatin für die Regionswahl, Claudia Schüßler, Matthias Miersch und den SPD-Kandidat für die Regionspräsidentenwahl, Steffen Krach, begrüßte. Zudem ging Täger in seiner Rede auch auf die jüngere Vergangenheit ein. Kindergärten sowie die Schule in Großgoltern hätten ausgebaut werden können und die Ratsbeschlüsse für die Schaffung eines gemeinsamen Gerätehauses für die Ortsfeuerwehren Groß- und Nordgoltern sowie für den Neubau des Wasserwerks bei Eckerde seien erfolgt. 75 Jahre – das sei angesichts des dunklen Kapitels des Nationalsozialismus kein selbstverständliches Jubiläum, schloss sich Miersch an. Parteimitglieder seien für ihre Überzeugung gestorben, aber die SPD, die sich seit ihrer Gründung vor über 150 Jahren die Solidarität auf ihre Fahne geschrieben habe, habe nie ihren Namen ändern müssen. Auch heute müssten Solidarität, Freiheit und Gerechtigkeit stets erstritten werden. Das häufig in den sozialen Medien verbreitete Schwarz-Weiß-Denken mache vieles schwerer. Aber so funktioniere Demokratie nun mal nicht. Es gehe nur gemeinsam, betonte Miersch, der zudem auf die Handschrift der SPD bei der Einführung der Grundrente oder der Erarbeitung des größten Konjunkturpakets in der bundesdeutschen Geschichte verwies. Polarisierungen im Internet brächten keinen sozialen Frieden und mit den Gesetzen des Marktes alleine werde es keine bezahlbaren Mieten geben, daher brauche es auch künftig Menschen, die sich für den Gemeinsinn einsetzten. Laut Steffen Krach könne die SPD selbstbewusst in die anstehenden Wahlen gehen. Auf Bundesebene habe man für wirtschaftliche Überbrückungshilfen und die Unterstützung durch das Kurzarbeitsgeld in der Corona-Krise gesorgt. Zudem könne die SPD auch in der Region Hannover Erfolge vorweisen.
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